Seit fünf Jahren investiert Investor und Seriengründer Frank Thelen in der Vox-Show “Die Höhle der Löwen” in frische Ideen. In der Show entdeckte der Tech-Investor seine Liebe für leckere Food-Startups. Das erste Investment war 2015 die Suppenfirma Little Lunch. Die Food-Familie des bekannten Investors besteht inzwischen aus neun Unternehmen. Die gesamte Familie kommt in diesem Jahr auf rund 100 Millionen Umsatz. In der kommenden DHDL-Staffel wird Thelen wieder an Bord sein, er will aber etwas kürzer treten, seltener bei Drehtagen dabei sein.
“Als Ur-Löwen – keiner hat so viele Pichtes gesehen – ist es schön zu sehen, wie sich die Sendung und Qualität der Gründer entwickelt hat. Natürlich wird es immer eine Mischung aus Unterhaltung und Investments bleiben, aber die Qualität ist deutlich gestiegen und das bei mehr Zuschauern. Startups, Teams, Produkte, Marketing, Capttables – wer hätte gedacht das diesmal ein Unterhaltungshit wird”, lautete Thelens Fazit. Zeit für eine Bilanz nach fünf Jahren! Rund 2,6 Millionen investierte Thelen in der Show in Unternehmen. Hier nun alle seine Investments, die Thelen bei DHDL tatsächlich getätigt hat.
Die DHDL-Investments von Frank Thelen
3Bears
In der vierten Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Judith Williams 150.000 Euro in das junge Porridge-Unternehmen 3bears. Seit dem Auftritt in der Vox-Show stieg die Zahl der 3Bears-Mitarbeiter von zwei auf 15. Für 2019 plant das Startup, das von Caroline Steingruber und Tim Nichols geführt wird, einen Umsatz in Höhe von 10 Millionen Euro.
Ankerkraut
In der dritten Staffel investierte Thelen 300.000 in den Gwwürzanbieter Ankerkraut. in diesem Jahr peilt das Unternehmen, das von Anne und Stefan Lemcke geführt wird, einen Umsatz in Höhe von 13 Millionen Euro an. Das Unternehmen beschäftigt inzwischen rund 70 Mitarbeiter.
Calligraphy Cut
In der fünften Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Judith Williams 1 Million Euro (500.000 Cash und 500.000 Media-Leistungen) in Calligraphy Cut, eine neuartige Friseurschere. “Auf den ersten Blick mag es komisch wirken, dass ich jetzt auch noch im Beauty-Bereich tätig werde. Aber: Calligraphy Cut hat das Potential, den Markt der hochklassigen Friseure zu disrupten und ich bin ein großer Fan von Disruption und von starken Gründern”, sagte Thelen nach der Show zu seinem ersten Beauty-Deal.
Crispy Wallet
In der ersten Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Lencke Steiner 100.000 Euro in Crispy Wallet, ein Startup rund um das Thema Geldbörsen und Handyhüllen. Ende 2015 schlitterte das Unternehmen in die Insolvenz. “Alles andere lebt noch. Einige unserer Startups waren schon klinisch tot, die haben wir dann noch gerettet”, sagte Thelen kürzlich im ds-Podcast (siehe unten).
fittaste
In der vierten Staffel investierte Thelen 300.000 Euro in fittaste, einen Anbieter für “gesundes Fertigessen”. Nach der Show zog das Startup, das 2015 an den Start ging, den Aufbau einer eigenen Fitnessküche durch. Die millionenschwere Expansion scheiterte, die eigene Küche war ein Megaflop. “Es war eine komplette Fehlentscheidung“, sagt Thelen zum Küchendesaster. Vor allem die Qualität litt unter der eigenen Küche. Nun kocht Fittaste wieder – wie zuvor – in externen Küchen. fittaste plant 2018 einen Umsatz in Höhe von 3 Millionen Euro.
Frittenlove
In der fünften Staffel investierte Thelen 120.000 Euro in das Pommes-Startup Frittenlove. Das Unternehmen lieferte küchenfertige Produkte – insbesondere an den Großhandel. “In den letzten Monaten haben wir intensiv mit Sascha gearbeitet und freuen uns darauf, die Fritten-Welt hochwertiger und interessanter zu machen”, sagte Thelen nach der Show zu seinem Investment. Vor der Show machte Frittenlove 150.000 Euro Umsatz.
GoLeyGo
In der fünften Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Ralf Dümmel 500.000 Euro in das Verschluss-System GoLeyGo. Es ist bisher das einzige gemeinsame Investment von Thelen und Dümmel. “GoLeyGo ist viel mehr als nur eine Hundeleine. Es ist die innovative Technik hinter dem Verschluss-System, die mich begeistert hat und in der ich großes Potenzial sehe”, sagte Investor Thelen nach der Show zu seinem Investment.
Little Lunch
In der zweiten Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Vural Öger und Judith Williams 100.000 Euro in die Suppenfirma Little Lunch. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen, das von Aniel und Denis Gibisch gegründet wurde, einen Umsatz in Höhe von 12 Millionen Euro. 2018 sollen es 20 Millionen werden. Rund 20 Mitarbeiter arbeiteten derzeit für Little Lunch. Das weitere Wachstum finanzierte die Jungfirma zuletzt über kapilendo.
Lizza
In der dritten Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Carsten Maschmeyer 150.000 Euro in Lizza, das von Matthias Kramer und Marc Schlegel gegründet wurde. Rund 40 Mitarbeiter arbeiten inzwischen für den Low-Carb-Pizza-Anbieter. Über die Crowdinvestment-Plattform GLS sammelte das Lizza-Team Ende Oktober dieses Jahres stolze 1,7 Millionen Euro ein.
Luicella’s Ice Cream
In der vierten Staffel investierte Thelen 120.000 Euro in Luicella’s Ice Cream. Vor der Show wirkten bei Luicella’s drei Mitarbeiter, inzwischen arbeiten knapp 20 Angestellte für das Eisunternehmen. Im laufenden Jahr peilt das junge Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 5 Millionen Euro an. “Ohne Frank Thelen und die Aufmerksamkeit über die Sendung wäre es vermutlich nur die Hälfte gewesen”, sagte Mitgründer Markus Deibler kürzlich im Gespräch mit stern.de.
Meine Spielzeugkiste
In der ersten Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Jochen Schweizer 200.000 Euro in Meine Spielzeugkiste, einen Vermietdienst für Spielzeuge. Nach vielen Höhen und Tiefen investierten Bonventure und die Altinvestoren im vergangenen Jahr rund 1,2 Millionen in die Berliner Spielzeugsharing-Plattform. Via Crowdinvesting kam eine weitere Million hinzu. Pro Jahr schickt die Jungfirma nach einen Angaben rund 300.000 Spielzeuge durch die Gegend.
Pumperlgsund
In der vierten Staffel investierte Thelen 500.000 Euro in pumperlgsund, einen Anbieter für reines Eiweiß. Nach der Show wuchs das Team schnell von vier auf 13 Mitarbeiter. Der Umsatz stieg von 150.000 Euro auf 1,5 Millionen. Eine weitere sichtbare Veränderung ist die Verpackung: Inzwischen gibt es Good Eggwhites im handlichen Tetrapak. Vorher verkaufte das Startup sein Eiweiß in der kleinen Plastikflasche. Was zuletzt zu Engpässen bei der Abfüllung führte.
Von Floerke
In der zweiten Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Vural Öger und Judith Williams 100.000 Euro in das modische Unternehmen Von Floerke. Zuletzt hatte Löwe Thelen keinen Spaß mit seiner Beteiligung. Gründer David Schirrmacher erweiterte gerade das Geschäftsmodell der Plattform um alkoholische Getränke. Dabei konnte das Unternehmen die vielen Bestellungen, die eingegangen sind nicht bewältigen – siehe “Mit Red Bull, Kaviar und Vodka in die Krise“.
YFood
In der fünften Staffel investierte Thelen 200.000 Euro in die Trinkmahlzeit YFood. “Ich habe in YFood investiert, weil es einen großen Zukunftstrend trifft und ich das Problem, das YFood löst, selbst nur zu gut kenne: Man möchte sich gesund ernähren, findet aber oft einfach nicht die Zeit dazu und greift deshalb auf ungesundes Junk-Food zurück.“, sagte Thelen nach der Show.
ds-Podcast mit Frank Thelen
Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Löwe Frank Thelen über geplatzte Deals bei “Die Höhle der Löwen”, die Kunst, die richtige Bewertung zu finden, Insolvenzen und die Zukunft der Digitalwelt.
Seit 2016 ist AWD-Gründer Carsten Maschmeyer ein Vox-Löwe. In den vergangenen drei Staffel investierte der bekannte Geldgeber via “Die Höhle der Löwen” über 4 Millionen Euro in junge Unternehmen. In der fünften Staffel stemmte Maschmeyer dabei zudem den höchsten Einzeldeal in der Geschichte der Gründer-Show.
Sage und schreibe 1 Millionen investierte Maschmeyer, der ansonsten für seine Investments in Blacklane, orderbird und stocard und Co bekannt ist, in die Finanz-App Finanzguru. Zudem pumpte der Vertriebsexperte gemeinsam mit Regalkönig Ralf Dümmel 1,5 Millionen Euro in das Nahrungsergänzungsmittel smartsleep. Mit Dümmel setzte Maschmeyer zudem Investments bei Aktimed, AspUraClip, Parodont und Veluvia um. Die beiden Löwen scheinen sich zu mögen! Hier nun alle Investments, die Maschmeyer bei DHDL tatsächlich getätigt hat.
Die DHDL-Investments von Carsten Maschmeyer
Aktimed
In der fünften Staffel investierte Maschmeyer gemeinsam mit Ralf Dümmel 200.000 Euro in Aktimed, sogenannte Kineso-Tapes und Verbände mit pflanzlichen Heilmitteln.
AspUraClip
In der fünften Staffel investierte Maschmeyer gemeinsam mit Ralf Dümmel 600.000 Euro und 400.000 Euro Working Capital in den Mini-Inhalator AspUraClip. “Mit dem aspUraclip fühlt man sich richtig wohl. Die ätherischen Öle wirken wahre Wunder – besonders bei Erkältung. Deswegen habe ich ihn immer und überall auf der Welt dabei – einfach toll!”, sagt Maschmeyer nach der SHow zu seinem Investment in das Unternehmen.
Blufixx
In der dritten Staffel investierte Maschmeyer 300.000 Euro in den Super-Klebstoff Blufixx. Im vergangenen Jahr fuhr das Unternehmen einen Vorsteuergewinn in Höhe von 500.000 Euro ein. Der Jahresumsatz lag bei 3 Millionen Euro. Für dieses Jahr peilt die Jungfirma einen Umsatz in Höhe von 5 Millionen an. Das große Ziel sind dann 10 Millionen Euro im Jahr drauf.
CurveSYS
In der fünften Staffel investierte Maschmeyer 300.000 Euro in das Anti-Sekundenschlaftool CurveSYS. “Jeder Autofahrer weiß, wie gefährlich es ist, wenn man am Steuer sitzt, müde wird und das Lenkrad loslässt. Mit CurveSYS ist nun endlich eine Technologie entwickelt, die jährlich viele Menschenleben retten kann und unsere Straßen sicherer macht”, sagte Maschmeyer nach der Show zum Deal.
ello
In der fünften Staffel investierte Maschmeyer erstmals gemeinsam mit Georg Kofler 350.000 Euro in ello, einen elektrischen Rollator. Nach der Show erhöhten die Löwen ihr Investment auf 400.000 Euro. Maschmeyer warf als überzeugendes Argument unter anderem seine Beteiligung Pflege.de in die Löwengrube.
Finanzguru
In der fünften Staffel investierte Maschmeyer die Rekordsumme von 1 Million Euro in den digitalen Finanzassistenten Finanzguru. “Die Idee von Finanzguru ist klasse. Sie hilft Menschen, echtes Geld zu sparen. Und dass ein Weltkonzern wie die Deutsche Bank sich schon an Finanzguru beteiligt hat, zeigt: Die Gründer-Zwillinge haben mit ihrer App voll ins Schwarze getroffen”, sagte Maschmeyer nach der Show.
Foodguide
In der vierten Staffel investierte Maschmeyer 450.000 Euro in Foodguide, eine App, um Restaurants zu finden. Rund 500.000 User nutzten Foodguide damals. Nach eigenen Angaben sind heute über 800.000 Nutzer an Bord.
Kuchentratsch
In der fünften Staffel investierte Maschmeyer gemeinsam mit Dagmar Wöhrl 100.000 Euro in das Social-Startup Kuchentratsch. “Das ‘Oma-Backen’ ist ein Herzensinvestment für mich! Denn mit Kuchentratsch geben wir älteren Menschen die Möglichkeit, unter Leute zu kommen, dabei zu backen, sich auszutauschen und etwas dazu zu verdienen. Das Schöne dabei ist: Bei Kuchentratsch geht es nicht um die maximale Effizient oder um den höchsten Gewinn, sondern ganz besonders auch darum, etwas Gutes zu tun”, sagte Maschmeyer zu seinem Engagement bei Kuchentratsch.
Limberry
In der dritten Staffel investierte Maschmeyer gemeinsam mit Judith Williams 250.000 Euro in den Trachten-Shop Limberry. Seit dem Auftritt in der Löwenhöhle ging der Umsatz des jungen Unternehmens deutlich nach oben. 2016 konnte Limberry die Zahl der Bestellungen – im Vergleich zum Vorjahr – verdoppeln. Zuletzt war es aber sehr ruhig um Limberry.
Lizza
In der dritten Staffel investierte Maschmeyer gemeinsam mit Frank Thelen 150 000 Euro in Lizza, das von Matthias Kramer und Marc Schlegel gegründet wurde. Rund 40 Mitarbeiter arbeiten inzwischen für den Low-Carb-Pizza-Anbieter. Über die Crowdinvestment-Plattform GLS sammelte das Lizza-Team Ende Oktober dieses Jahres stolze 1,7 Millionen Euro ein.
MoveAid
In der vierten Staffel investierte Maschmeyer gemeinsam mit Dagmar Wöhrl 200.000 Euro in MoveAid, ein patentiertes, tragbares “künstliches Gleichgewichtsorgan”.
Parodont
In der vierten Staffel investierte Maschmeyer gemeinsam mit Ralf Dümmel 100.000 Euro in Parodont, eine Creme, die Zahnfleischentzündungen und -blutungen behandelt und zudem bewirkt, dass sich das Zahnfleisch wieder an den Zahn heftet.
smartsleep
In der fünften Staffel investierte Maschmeyer gemeinsam mit Ralf Dümmel 1,5 Millionen Euro in smartsleep, ein Nahrungsergänzungsmittel für besseren Schlaf. Gründer Markus Dworak wollte eigentlich nur 250.000 Euro! “Ihre Bewertung ist nicht richtig. Sie bewerten ihre Firma mit 2,5 Millionen Euro. Wir halten das nicht für angemessen”, sagte Maschmeyer während der Sendung. Und ließ es dann krachen: “Wir glauben, dass ihre Firma viel mehr wert ist”.
Talentcube
In der vierten Staffel investierte Maschmeyer 400.000 Euro in Talentcube. Bei Talentcube steht die Vorstellung des Bewerbers über Kurzvideos im Mittelpunkt, die komplett über die App des Start-ups erstellt und abgeschickt werden können
Veluvia
In der vierten Staffel investierte Maschmeyer gemeinsam mit Ralf Dümmel 300.000 Euro in das Kapsel-Startup Veluvia. Gründer Jörn-Marc Vogler, ein ehemaliger Banker, will sein Unternehmen als “Marke für gesunde und natürliche Nahrungsergänzung auf Basis von Superfoods etablieren”. Anfang dieses Jahres stieg der ProsiebenSat.1-Ableger SevenVentures beim Unternehmen ein. Nach dem Einstieg von SevenVentures halten die beiden Löwen nun noch knapp 20,1 % an Veluvia. SevenVentures ist nun mit rund 20 % an Bord.
Geplatzte Deals: Volatiles Lighting, daisygrip, Curaluna, RoadAds (alle 5. Staffel). Too Good To Go, Happy Cheeze, HappyBrush, MySchleppApp (alle 4. Staffel). Glorify, eBall (Beide 3. Staffel).
Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Löwe Frank Thelen über geplatzte Deals bei “Die Höhle der Löwen”, die Kunst, die richtige Bewertung zu finden, Insolvenzen und die Zukunft der Digitalwelt.
+++ Mitte Juli schlitterte das Nürnberger Startup Popcornloop, das bundesweit durch die Teilnahme an der Vox-Show “Die Höhle der Löwen” bekannt wurde, in die Insolvenz. Vor allen, weil Teleshopping als Vertriebskanal weggebrochen war. Gründer Murat Akbulut kaufte nun “wesentliche Vermögensgegenstände aus der Insolvenzmasse” des Unternehmens heraus. “Ich startete mit Popcornloop bei Null. Heute bin ich deutlich erfahrener als noch zu Beginn meines Abenteuers. Ich war kurz davor, Popcornloop aufzugeben. Aber die zahlreichen positiven Nachrichten von Kunden und Partnern haben mich motiviert, weiterzumachen”, sagt Akbulut zum erneuten Versuch Popcornloop, ein Rührgerät für die Herstellung von Popcorn am heimischen Herd, groß zu machen. 2015 wagte sich Akbulut mit seiner Popcorn-Idee in die TV-Show “Die Höhle der Löwen” – und sicherte sich Judith Williams und Vural Öger als Investoren. Das Duo steckte 80.000 Euro in die Jungfirma und bekam dafür 35 % am Unternehmen. Noch Ende 2017 wurde Popcornloop, nach einigen Startschwierigkeiten, im TV als Erfolgsgeschichte präsentiert. Öger war da schon wieder ausgestiegen. Williams hielt zuletzt – gemeinsam mit Georg Kofler – die Mehrheit (80 %) an Popcornloop. Nun geht es ohne die Löwen weiter.
Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Löwe Frank Thelen über geplatzte Deals bei “Die Höhle der Löwen”, die Kunst, die richtige Bewertung zu finden, Insolvenzen und die Zukunft der Digitalwelt.
Seit Anfang November steht das Bonner Startup von Floerke in den Schlagzeilen – und kommt da auch nicht mehr raus! Wie Wortfilter.de nun berichtet, arbeitete Firmengründer David Schirrmacher – anders als immer behauptet – doch mit Christian Lutz Schoenberger (CLS) zusammen.
Im Beitrag heißt es: “Wortfilter erhielt exklusiv den vollständigen Zugriff auf das Google-Konto von Schoenberger. Aus einer Vielzahl von Mails, Lieferdokumenten und Tabellen geht hervor, dass der Getränkehandel gemeinsam und partnerschaftlich betrieben wurde”. Und es wird noch härter! Im Artikel heißt es: “Das Unternehmen wird wahrscheinlich Insolvenz anmelden, erfuhr Wortfilter aus erster Hand”. Weiter heißt es: “Ursächlich sei eine Kündigung des zuvor von der Hausbank eingeräumten Kontokorrentkredits in Höhe von 500.000 Euro”.
Wortfilter-Macher Mark Steier gewährte deutsche-startups.de am Montag einen Einblick auf die besagten Dokumente. Darunter E-Mails zwischen Schoenberger und Schirrmacher sowie ein Bestellschein bei einem österreichischen Getränkelieferanten und einige Dokumente, die belegen, dass Schoenberger und das von Floerke-Team gemeinsam die Kalkulation der Verkaufspreise vorgenommen haben. Alle diese Dokumente, die authentisch aussehen, sind nun im verlinkten Wortfilter-Artikel zu sehen. “Diese Geschichte hat keine Gewinner, außer vielleicht die Medien. Sie hatten ein paar Schlagzeilen. Vielleicht auch der eine oder andere Podcastler und Start-up-Szene-Blogger. Ihre ›Bad Vibrations‹ mögen befriedigt worden sein”, schreibt er zum Ende des Artikels. Damit sind wir, also deutsche-startups.de, gemeint. Wir hatten in den vergangenen Tagen versucht einige Infos zu verifizieren, was wohl nicht gewünscht war. Anmerkung: Noch nie haben wir uns am Untergang von Unternehmen erfreut! Wir können aber auch nicht – wie gewünscht – den Fokus auf die Insolvenz legen und Infos zur Zusammenarbeit von beteiligten Personen unter den Tisch fallen lassen.
Von Anfang an war in der Szene über eine Zusammenarbeit zwischen von Floerke-Macher Schirrmacher und Schoenberger spekuliert worden. Das Duo war zuvor “mehrfach gemeinsam im Bonner Nachtleben unterwegs” (General Anzeiger) und wurde auch bei einem Spiel des 1. FC Köln gesehen. Schoenberger meldete sich nach den ersten Gerüchten aber sogar persönlich bei deutsche-startups.de, um eine Zusammenarbeit zu dementieren.
Schirrmacher veröffentlichte sogar eine “Klarstellung”, dass von Floerke nicht von Schoenberger beliefert werde. Was formal im Grunde sogar stimmt. Schoenberger, der Ende November in Bonn festgenommen wurde, hat für von Floerke aber offensichtlich die vielen alkoholischen Getränke besorgt, das Unternehmen beim Einstieg ins Segment unterstützt, Kontakte hergestellt und bei der Preisfindung geholfen. Geliefert hat die vielen Getränke dann etwa ein österreichischer Großhändler.
Auch gegenüber Investor Frank Thelen, der das Startup in der Vox-Show “Die Höhle der Löwen” kennen gelernt hat, versicherte Schirrmacher immer wieder, dass es keine Zusammenarbeit mit Schoenberger gäbe. Der TV-Löwe verteidigte Schirrmacher, der gerade seine Social Media-Profile bei Facebook, Twitter und Instagram gelöscht hat, deswegen wochenlang gegen alle Anfeindungen und Gerüchte – und zwar sehr energisch. Thelen und sein Freigeist-Team hatten zuletzt auch versucht, das Chaos bei von Floerke zu beseitigen. Das Startup hatte sich mit seinem Einstieg in den Alkohol-Verkauf komplett verhoben und schlicht viel mehr Waren verkauft, als auf Lager waren. Die Folge waren unzählige Beschwerden von Käufern und sogar Anzeigen. Beim Vorstoß ins Alkoholsegment bediente sich das von Floerke-Team zudem mehrmals bei den Produktbilder des Online-Shops Rum & Co – was vor Gericht endete. Zudem sperrten Paymentdienstleister wie Paypal die Konten des Unternehmens.
Ob sich der ganze Stress gelohnt hätte, scheint zweifelhaft. Die Einkaufspreise der alkoholischen Getränke scheinen Branchenkennern “sehr teuer”. Die Verkaufspreise zu gering, um damit profitabel wirtschaften zu können. Die Leidtragenden dieser Entwicklung sind vor allem die Mitarbeiter des Unternehmens und die Geldgeber, die von Floerke bei kapilendo 1,2 Millionen Euro gegeben haben. Die Zinszahlungen dort leistete von Floerke zuletzt nicht mehr. Investor Thelen verlor beim von Floerke-Fiasko auch Geld, sicherlich eine sechsstellige Summe, der Image-Schaden für den bekannten Geldgeber ist aber größer.
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Die zuletzt dramatische Geschichte des Bonner Startups von Floerke beginnt 2015 ganz undramatisch mit dem Auftritt von Gründer David Schirrmacher in der Vox-Show “Die Höhle der Löwen”. Die Löwen Frank Thelen, Judith Williams und Vural Öger sagten in der Show zu, 100.000 Euro das Accessoire-Startup (Fliegen, Krawatten und Einstecktücher) zu investieren. Nach der Show konnten sich Gründer Schirrmacher und die drei Löwen sogar noch auf einen höheren Deal von insgesamt 180.000 Euro einigen.
Kurze Zeit später stiegen Öger und Williams, die den Ausstieg einen Good-Will-Exit nannte, dann aber bei von Floerke wieder aus und Claudio Consul, ehemaliger Geschäftsführer und aktiver Gesellschafter der Textil -und Hosenmarke Vanilia, sowie Niclaus Mewes, Gründer von myTaxi, ein. Bis zu einem gewissen Punkt muss die Welt bei von Floerke, das im November 2014 an den Start ging, somit in Ordnung gewesen sein. Zumindest aber muss die Vision, wo die Reise hingehen soll, gestimmt haben. Sonst wären die genannten Investoren 2016 sehr wahrscheinlich nicht bei von Floerke eingestiegen. Zumal damals eine weitere sechsstellige Summe in die Jungfirma geflossen sein soll.
Das Investment in von Floerke war aber von Anfang an kein Selbstläufer – wie selbst Thelen schon kund tat. Bereits im Sommer 2016 berichtete Löwe Thelen von einem “sehr herausfordernden Start”. Aber David sei ein so guter Unternehmer und lebe diese Marke so unvorstellbar intensiv, dass er es doch geschafft habe. “Wir haben ein unglaubliches Wachstum im Online-Geschäft und planen dieses Jahr 4 Millionen Euro Umsatz mit einem sehr hohen Gewinn”.
Wie aber jeder nun nachlesen kann, war das von Floerke-Team 2016 meilenweit weg von diesen Zahlen. “Von Floerke wird von der Schirrmacher Mode GmbH betrieben, deren Umsätze sich im Jahr 2016 auf 876.478,34 € beliefen. Der Ertrag war negativ. Der Verlust betrug laut BWA -67.236,85 €”, heißt es bei im Blog Wortfilter, das gerade mehrere betriebswirtschaftliche Auswertungen des jungen Unternehmens veröffentlicht hat.
Auch auf der Crownledindingplattform kapilendo, über die von Floerke im Sommer 2017 stattliche 1,2 Millionen eingesammelt hat, sehen die Zahlen des Startups für das Jahr 2016 nicht prickelnd aus. Für 2016 ist dort ein ein Innenumsatz von nicht einmal 1 Million Euro, ganz genau sind es 961.064 Euro, hinterlegt. Aus dem Umfeld des Unternehmens ist zu hören, dass das von Floerke-Team damals nicht die Qualität liefern konnte, die potenzielle Großabnehmer wie Kaufhof und Co. haben wollten.
Vor diesem Hintergrund wirkt eine Passage in einem Artikel von Business Insider ziemlich skurril. Im November 2016 heißt es im Artikel “Dieses DHDL-Startup will zum Überflieger werden“: “Von einem Monatsumsatz von 5.000 Euro im Jahr 2015 hat sich das Startup nach eigenen Angaben auf 400.000 Euro Umsatz im Monat hochgearbeitet”. Schirrmacher lässt sich dann wie folgt zitieren: “Wir sind aufs ganze Jahr profitabel und schreiben schon seit einem Quartal schwarze Zahlen”.
Schwarze Zahlen schrieb von Floerke tatsächlich – im Juni dieses Jahres. Die passende Einordnung dazu liefert das Handelsblatt: “Lange Zeit begeisterte Von Floerke Kunden und Investoren. Das Modesortiment wurde ständig erweitert, neue Lieferanten im asiatischen Markt ermöglichten kürzere Lieferzeiten. Noch Mitte dieses Jahres wurden erste Boutiquen in deutschen Großstädten wie Düsseldorf oder Köln eröffnet, und Schirrmacher plante bereits ein Franchisesystem. Der Lohn: Die Umsatzerlöse wuchsen rapide”. Das Fazit des Berichts: Floerke sei gerade auf dem Weg gewesen, rentabel zu werden. Der Umsatz stieg demnach im Juni 2018 auf 323.000 Euro. “Sogar ein Gewinn von 42.000 Euro konnte ausgewiesen werden”.
Im Jahr zuvor, also 2017, sah es dagegen nicht so rosig aus bei von Floerke. Der Umsatz lag laut Wortfilter-Bericht im vergangenen Jahr jenseits der Millionengrenze: “Der Umsatz konnte zwar auf 1.156.092 € gesteigert werden, aber das negative Ergebnis wuchs auf -911.236,85 €. Ursächlich hierfür waren gestiegene Personalkosten (439.235,99 €; 241.390,41 €), Raumkosten (124.623,10€ ; 56.252,04 €), Werbe- & Reisekosten (387.923,44 €, 113.496,74 €) und sonstige Kosten (368.977,23 €, 144.913,98 €). Die Kosten stiegen also überproportional zum Umsatz”.
Was nicht zu dieser Zahlenreihe passt sind die Zahlen bei kapilendo. von Floerke-Macher Schirrmacher plante im Zuge der Kreditaufnahme 2017 einen Innenumsatz in Höhe von rund 3,6 Millionen. Den Gesamt-Außenumsatz für das erste Halbjahr 2017 gab das Unternehmen dabei mit 3,2 Millionen an, den Innenumsatz mit rund 1,3 Millionen. Im Erklärtext der Kampagne heißt es zu den Zielen: “Dank der nun folgenden Kooperationen mit bekannten Modehäusern wie Galeria Kaufhof, SinnLeffers oder Breuninger werden die Produkte im richtigen Markenumfeld stilvoll präsentiert. Auch bei Online-Händlern wie Amazon und Zalando werden die Produkte erfolgreich vertrieben. Aber auch der eigene Online-Shop sowie neue Ladenflächen führen 2017 zu einem prognostizierten Innenumsatz von über 3,5 Millionen Euro”.
Wie aber bereits oben erwähnt, schaffte das Unternehmen 2017 aber gerade einmal 1,2 Millionen Euro Umsatz. Kapilendo verweigert jede Stellungnahme zum Zahlendesaster rund um von Floerke. Und dies ist die freundliche Sichtweise auf diese Zahlen! Bei Wortfilter heißt es dazu: “Bereits beim Pitch gegenüber den Kapilendo-Anlegern nahm es David Schirrmacher wohl mit der Wahrheit nicht so genau. Ende Juni 2017 standen gerade mal 688.000 € Umsatz zu Buche. Vor (!) Retouren”. Diesen Sachverhalt muss Kapilendo nun aufklären.
Offen bleibt auch, wie genau das von Floerke-Team den Umsatz im zweiten Halbjahr 2017 von 1,3 auf 3,6 Millionen steigern wollte, und auf welcher Grundlage diese Umsatzsteigerung geplant wurde. Der kapilendo-Kredit sollte bekanntlich vor allem in die Eröffnung weiterer Stores und den Ausbau der Produktpalette fließen. Damit alleine ist aber kaum nachzuvollziehen, wie der Umsatz so stark zulegen sollte. Vor allem wäre es spannend zu erfahren, was schief gelaufen ist, dass der Umsatz so weit hinter den Planungen zurück geblieben ist. Wenn es denn echte Planungen waren.
Bis zur kapilendo-Kampagne soll das Verhältnis zwischen von Floerke-Aushängeschild Schirrmacher und den Investoren eng gewesen sein. Dann aber begann – wie aus dem Unternehmen zu hören ist – der Alleingang von Schirrmacher. Der von Floerke-Macher wollte schneller wachsen. “Ihr denkt viel zu klein” ist gleich mehrfach von ihm als Zitat überliefert. Ins Bild passt dabei die Übernahme von Edsor Kronen, einer 1909 gegründete Manufaktur für handgemachte Accessoires, im Sommer 2017. Mit der Übernahme wollte Schirrmacher insbesondere tiefer in die Wertschöpfungskette einsteigen. “Das zeigt auch sein Plan, die Produktion von Asien nach Deutschland ‘zurückzubringen’, wie er es ausdrückt – sowohl für Von Floerke und Edsor. Die Floerke-Sockenherstellung findet bereits in Deutschland statt, der Großteil aller anderen Produkte werde jedoch noch in Asien gefertigt”, schrieb WiWo Gründer zum Zukauf. Zeitgleich verkündete Schirrmacher die Expansion nach Österreich, die Niederlande, Belgien und Dänemark.
Diese Übernahme, diese Wachstumsstrategie, scheint im Nachgang eine Art Knackpunkt in der zuletzt dramatischen Entwicklung von von Floerke zu sein. Die Altinvestoren wollten diesen Weg ganz offensichtlich nicht mitgehen. Im Handelsblatt heißt es dazu: “Noch im August wirkte Thelens Investment wie ein Coup. Nach Handelsblatt-Informationen war ein anderer Unternehmer bereit, 4,5 Millionen Euro zu zahlen – für Thelens Anteile an Von Floerke sowie weitere Prozente”.
Nach Informationen von deutsche-startups.de handelt es bei diesem Unternehmer um Christian Heitmeyer. Der brands4friends-Mitgründer übernahm 2012 die insolvente Maßschneiderei YouTailor und brachte das Unternehmen dann 2015 mit der insolventen Krawattenmanufaktur Edsor zusammen. Besagte Unternehmen – einmal Edsor Kronen und Edsor Bespoke – landeten dann laut Pressemeldungen – im vergangenen Jahr bei von Floerke. Laut Handelsregister hielt Heitmeyer, dessen Ruf in der Szene arg angeschlagen ist, aber im September 2017 noch alle Anteile an den beiden Unternehmen, die zuletzt in Bonn und somit in der Nähe von von Floerke ansässig waren. Zeitgleich muss es dann das genannte Kaufangebot an die Alt-Investoren von von Floerke gegeben haben. Die Beteiligten waren damals sogar schon beim Notar. Der Verkauf ging dann aber nicht über die Bühne. Kurze Randnotiz: Für Edsor Kronen und Edsor Bespoke gibt es im Handelsregister derzeit Löschungsankündigungen. Die Website Edsor.de ist verwaist.
Als den Investoren und Schirrmacher klar wurde, dass der Verkauf an Heitmeyer nicht über die Bühne gehen wird, verkrachten sich alle Beteiligten offensichtlich. Pikant dabei: In dieser Situation startete von Floerke-Macher Schirrmacher gemeinsam mit Marvin Metzke das E-Roller-Startup Simple Mobility. In der Pressemitteilung aus dem Juni dieses Jahres heißt es: “Die beiden deutschen Gründer und Unternehmer Marvin Metzke und David Schirrmacher bringen einen neuartigen Elektroroller namens SIMPLE eSCOOTER auf den Markt und revolutionieren die urbane Elektromobilität”. Und weiter: “Der Verkauf findet ausschließlich online statt. Die beiden deutschen Gründer Marvin Metzke und David Schirrmacher sind dem deutschen Fernsehpublikum bekannt aus der VOX-Sendung Die Höhle der Löwen, wo sie jeweils beide erfolgreich Investments für ihre Firmen sicherten”. Mitsteiter Metzke startete einst Crispywallet, einen Onlineshop für recycelbare Handy- und Laptophüllen. Investor Thelen hatte 2014 in Crispywallet investiert. Seit knapp einem halben Jahr ist Schirrmacher bei Simple Mobility aber nicht mehr an Bord.
Geldgeber Consul hatte dann irgendwann genug von Schirrmacher, von Floerke und Co. Schirrmacher kaufte Consul mit finanzieller Unterstützung seines Vaters schließlich aus dem Unternehmen raus. In einem Selbstinterview nahm Schirrmacher dazu Anfang November Stellung: “Meine Firma ist seit nunmehr drei Jahren in der Herrenmode engagiert. Wir führen drei Stores, liefern ein paar Teile in den Handel, größter Umsatzbringer war und ist immer aber der Onlinestore. Als sich Mitte diesen Jahres aufgrund verschiedener Umstände die Chance bot, einem Gesellschafter über 10% der Anteile an der Firma abzukaufen, haben mein Vater und ich diese Chance gemeinsam genutzt”. Was Schirrmacher verschweigt: Spätestens zu diesem Zeitpunkt waren er und die verbliebenen Investoren in einer komplett zerstrittenen Gesellschaft gefangen.
In dieser Situation startete dann der Einstieg in Alkoholsegment. “Nachdem wir den Gesellschafter ausbezahlt hatten, wollte ich mal etwas neues probieren. Mir war etwas langweilig geworden, um ehrlich zu sein. In der Firma hatte es lange nicht mehr gekracht, es gab keine großen Katastrophen mehr, alles war standardisiert und eingespielt. Mein Ziel von der absoluten E-Commerce-Dominanz hatte ich aufgeweicht und gegen einen geregelten Arbeitsalltag eingetauscht. Ich war dieses Jahr zudem zu viel im Urlaub, das macht weich. Frank Thelen hatte ich 2015 noch ins Gesicht geschaut und gesagt: ‘Ich gehe hier nicht unter €100 Mio. Umsatz nach Hause’. Ich war also selbst nicht mehr mit mir zufrieden”, berichtet Schirrmacher in seinem privaten Blog.
Das Abenteuer Alkoholverkauf begann dann kurz danach mit einem Newsletter: “Ich schickte eigenständig einen Newsletter heraus mit dem Titel “Saufen by VON FLOERKE”. Umgehend haben sich über 6,000 Personen vom Newsletter abgemeldet; Frank Thelen schrieb mir – zurecht – umgehend bei WhatsApp, ich solle bitte meine Wortwahl überdenken. Am Whiteboard in meinem Büro durften Marketing, IT, PR und Ops ein Votum abgeben, wie viel Umsatz sie von der Aktion am ersten Tag erwarteten. Die konservativste Schätzung stammte von meiner Frau (€3,000), die höchste von mir (€19,000)”, schreibt Schirrmacher. Nach eigenen Angaben lag der erzielte Umsatz dann bei 178.392 Euro.
Den weiteren Vorstoß ins Getränkesegment befeuerte das von Floerke-Team dann mit einigen Aktionen auf Dealplattformen. Es gingen daraufhin zahlreiche weitere Bestellungen ein. Bestellungen, die das Startup alle gar nicht bedienen konnte. So viel Ware war gar nicht vorhanden. Ein sauber arbeitendes Unternehmen hätte die Möglichkeit, Waren zu bestellen, die nicht verfügbar sind, vorher längst gestoppt. So blieben zahlreiche wütende Kunden zurück. Wütende Kunden, die dann schließlich auch Anzeige erstatteten. “Das Wort ‘Betrug’ machte die Runde – und bekam Nahrung. Von Floerke verschickte Lieferbestätigungen auch dann, wenn er nicht lieferte”, heißt es dazu im Handelsblatt. Und auch bei den Produkbildern nahmen es die Rheinländer nicht so genau – sie bedienten sich dabei bei anderen Shops. Als die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft schließlich öffentlich wurden, sperrte die Sparkasse Köln-Bonn die Kreditlinie des Unternehmens. Spätestens seitdem steht von Floerke vor dem Aus.
Bei MyDealz fiel im Zusammenhang mit von Floerke sehr schnell der Name Christian Lutz Schoenberger – ehemals Stardrinx. Der fiel zuvor schon mehrmals äußerst unangenehm auf – gerade im Zusammenhang mit alkoholischen Getränken. Schoenberger verneinte daraufhin direkt eine Zusammenarbeit mit von Floerke. Um dies zu verkünden, rief er sogar selbst in der Redaktion von deutsche-startups.de an. Schirrmacher veröffentlichte schließlich eine “Klarstellung”, dass von Floerke nicht von Schoenberger beliefert werde. In der vergangenen Woche platzte dank des E-Commerceblogs Wortfilter dann die Bombe: “von Floerke und Christian Schoenberger arbeiteten doch zusammen! Schoenberger, der Ende November in Bonn festgenommen wurde, hat für von Floerke ganz offensichtlich die vielen alkoholischen Getränke besorgt, das Unternehmen beim Einstieg ins Segment unterstützt, Kontakte hergestellt und bei der Preisfindung geholfen. Geliefert hat die vielen Getränke dann etwa ein österreichischer Großhändler.
Löwe Thelen brach daraufhin mehr oder weniger öffentlich mit Schirrmacher. So weit er das als bestehender Gesellschafter des Unternehmens aktuell kann. Thelen beteuerte mehrmals, nichts von der Kooperation mit Schönberger gewusst zu haben. Er sei selbst getäuscht worden. Schirrmacher habe ihm mehrfach persönlich versichert, nicht mit Schoenberger zusammen zu arbeiten. Der TV-Löwe, der sich ansonsten nicht weiter zum von Floerke-Fiasko äußern möchte, verteidigte Schirrmacher, der inzwischen sogar seine Social Media-Profile bei Facebook, Twitter und Instagram gelöscht hat und zuletzt für niemanden mehr zu erreichen war, deswegen wochenlang gegen alle Anfeindungen und Gerüchte – und zwar sehr energisch.
Thelen und sein Freigeist-Team hatten zuletzt noch versucht, das Chaos bei von Floerke zu beseitigen. Einen tiefen Einblick in die wirtschaftliche Situation hatten Thelen und Co. aber ganz offensichtlich nicht. Nicht jetzt und auch nicht in den vergangenen Monaten. Thelen muss sich an dieser Stelle die Frage erlauben lassen, wie der von Floerke-Gründer ihm und seinem Team so lange auf der Nase herumtanzen konnte. Wie der Gründer so lange ohne die Lieferung von harten Zahlen agieren konnte. Vertrauen ist in der Regel gut, manchmal ist Kontrolle aber halt besser.
Niedergänge und Skandale wie bei brand4friends, wo 2010 die gesamte Buchhaltung implodierte, bei YouTailor, wo die Gründer an mehreren Stellen in die eigene Tasche gewirtschaftet haben, oder bei Movinga, wo die Gründer es über Monate geschafft haben, die Investoren hinters Licht zu führen, zeigen aber, dass Gesellschafter oftmals kaum tiefe Einblicke in “ihre” Unternehmen haben. Thelen muss auch damit leben, das von Floerke bei kapilendo 1,2 Millionen Euro mit seinem Namen eingesammelt hat. Am Ende bleibt ein Imageschaden.
Ein weiterer Verlierer des von Floerke-Fiaskos sind die vielen kapilendo-Geldgeber, die zuletzt schon keine Zinsen für ihre Einlagen bekommen haben. Im schlimmsten Fall droht den Geldgebern nun ein Totalverlust. Ein Verlierer dieser dramatischen Geschichte ist auch Vox. Der ganze Skandal wird für immer mit der Gründer-Show “Die Höhle der Löwen” in Verbindung gebracht werden. Ein weiterer Verlierer sind die Kunden von von Floerke. Hoffentlich haben wirklich alle ihre bestellten Waren oder ihre Geld zurückbekommen. Und dann wären da noch die Mitarbeiter der Jungfirma, die zumindest teilweise von der Zusammenarbeit mit Schoenberger gewusst haben müssen, und nun um ihre Jobs bangen müssen.
Ein weiterer Verlierer ist auch die junge Brauerei Berliner Berg, die von Szeneköpfen wie Ulli Erxleben und Robin Weber ins Leben gerufen wurde. Eine Lieferung Bier für von Floerke wurde zwar bei einem Großhändler abgeholt kam aber laut Aussage des von Floerke-Team nie in Bonn an bzw. wurde angeblich auch gar nicht von ihnen dort abgeholt. Die Ware muss aber von jemandem abgeholt worden sein, der genau wusste, wo sie bereit stand. Wer dies war, darüber lässt sich trefflich spekulieren.
Was bleibt am Ende? von Floerke war offenbar auf einem guten Weg, scheiterte aber an den großen Plänen des Gründers, der sich in der Bild als Millionär mit Porsche feiern ließ. Hinzu kommen noch die Namen Heitmeyer und Schoenberger, die viele Menschen in der Szene hochschrecken lassen. Speziell vor einer Zusammenarbeit mit Schoenberger sollen Schirrmacher gleich mehrere Menschen gewarnt haben. Warum Heitmeyer letztendlich den Kauf der Investoren-Anteile nicht durchgezogen hat, bleibt offen. Nun wartet die versammelte Szene auf den Schlussstrich unter diesem großen Fiasko.
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+++ Das Berliner Startup Foreverly, das 2016 bei der Vox-Show “Die Höhle der Löwen” (DHDL) teilgenommen hat, ist insolvent. “Das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Schuldnerin wird wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung als Hauptinsolvenzverfahren eröffnet. Zur Insolvenzverwalterin wird bestellt: Rechtsanwältin Dr. Petra Hilgers”, heißt es im Handelsregister. Das Startup, ein Marktplatz für Hochzeitsdienstleister, wurde 2014 von Jennifer Browarczyk ins Leben gerufen. Business Angels wie Michael Brehm, Jens Odewald und Clemens Riedl stiegen früh beim Unternehmen ein. Im Zuge der Vox-Show stieg dann auch Jochen Schweizer bei Foreverly ein (150.000 Euro, 10 %). Jochen Schweizer Ventures hielt zuletzt noch 4,6 % an der Jungfirma. Zuletzt schlitterte auch das DHDL-Startup Popcornloop in die Insolvenz (konnte aber gerettet werden).
Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Löwe Frank Thelen über geplatzte Deals bei “Die Höhle der Löwen”, die Kunst, die richtige Bewertung zu finden, Insolvenzen und die Zukunft der Digitalwelt.
Anfang Oktober wagten sich die Zwillinge Alexander und Benjamin Michel mit Finanzguru in die Vox-Show “Die Höhle der Löwen”. Am Ende der Sendung gab es den größten Einzel-Deal in der Geschichte der erfolgreichen Show. Carsten Maschmeyer investierte die Rekordsumme von 1 Million Euro in den digitalen Finanzassistenten – siehe “Finanzguru-Megadeal: Umsatz ist nicht immer alles“. “Der Abend hat unsere kühnsten Erwartungen weit übertroffen. Innerhalb einer Woche haben wir mehr als 200.000 registrierte Nutzer gewonnen und das Wachstum ist seitdem nachhaltig auf einem ganz anderen Niveau”, sagt Alexander Michel. Im Interview mit deutsche-startups.de blickt der FinTech-Gründer einmal ausführlich auf das fast gelaufene Jahr zurück.
Das Jahr ist fast rum. Was war das Highlight im Jahre 2018 bei euch?
Unser Highlight in 2018 war definitiv der Auftritt bei der Gründershow “Die Höhle der Löwen”. Wir hatten uns monatelang auf diesen einen Abend vorbereitet und wirklich sehr hohe Erwartungen im Hinblick auf das Kundenwachstum. Der Abend hat allerdings unsere kühnsten Erwartungen weit übertroffen. Innerhalb einer Woche haben wir mehr als 200.000 registrierte Nutzer gewonnen und das Wachstum ist seitdem nachhaltig auf einem ganz anderen Niveau.
Habt ihr 2018 ansonsten alle eure Ziel erreicht?
Mit dem TV-Löwen Carsten Maschmeyer haben wir einen weiteren starken Investor gewonnen, der uns neben der Deutschen Bank mit Rat und Tat zur Seite steht. Auf der Kundenseite haben wir unsere Banking-App Finanzguru stark weiterentwickelt und damit einen Service geschaffen, der unseren Nutzern nachhaltig hilft, ihre Finanzen und Verträge besser zu managen und dabei Geld zu sparen. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wieder: inzwischen nutzen unsere Kunden den Finanzguru im Durchschnitt jeden zweiten Tag.
Was lief 2018 bei euch nicht rund?
Mit dem starken Wachstum müssen wir natürlich auch unser Team mit neuen Talenten erweitern und da haben wir uns zum Jahresende erhofft, schneller wachsen zu können. Wir suchen Mitarbeiter, die für unser Produkt brennen und Bock haben die Finanzbranche auf den Kopf zu stellen. Die Mitarbeitersuche und das Hiring übernehmen wir dabei komplett inhouse und hier wünschen wir uns im neuen Jahr noch schneller neue Mitarbeiter zu finden und einstellen zu können.
Welches Projekt steht bei euch für 2019 ganz oben auf der Agenda?
Wir entwickeln die Finanzguru-App mit unseren Kunden gemeinsam weiter und haben hierfür eine eigene Community erschaffen. Die häufigsten Ideen aus der Community stehen daher ganz oben auf der Agenda – dazu gehören zum Beispiel die Möglichkeit eigene Kategorien oder Budgets für Lebensmittel etc. anzulegen. Darüber hinaus werden wir noch ein paar richtige Highlights entwickeln, mit denen unsere Kunden bequemer als je zuvor Geld sparen können.
Was hast Du Dir persönlich für 2019 vorgenommen?
Zum einen nehme ich mir vor mehr Bücher zu lesen, um mich in bestimmten Themenbereichen weiterzubilden. Zum anderen – und diese Verantwortung tragen wir alle – möchte ich mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen. Ganz konkret nehme ich mir vor, beim Kauf mehr darauf zu achten wo und unter welchen Umständen die Produkte hergestellt werden und natürlich weniger Plastikmüll zu verursachen – das fängt ja schon damit an, dass man seine eigenen Einkaufstaschen zum Supermarkt mitbringt.
Auf welches Startup sollten wir – deiner Meinung nach – 2019 ganz besonders achten?
Ich finde die Verzahnung zwischen Banking und Versicherung sehr spannend und da wird sich 2019 bestimmt einiges tun. Damit das Zusammenspiel auch gut funktioniert hoffe ich, dass die Insurtechs – oder auch gerne progressive „alte Hasen“ der Branche – die Prozesse in der Versicherungsbranche weiter digitalisieren und noch kundenfreundlicher machen. Wenn das klappt, kann ich mir gut vorstellen, dass im Bereich „Bancassurance“ etwas Großes entstehen wird.
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In den vergangenen Jahren wirkte Alexander Kölpin bei WestTech Ventures und der German Startups Group. Nun heuert er als Geschäftsführer bei seed + speed Ventures, dem Frühphaseninvestor von Carsten Maschmeyer an. “Meine Erfahrung, die ich bisher als Unternehmer und durch den Aufbau von zwei VC-Fonds gesammelt habe, bringe ich jetzt bei seed + speed ein”, sagt Kölpin zu seinem neuen Job. In seiner neuen Funktion soll er bei seed + speed die “klassischen technologiebasierten Venture Capital-Investments” abseits von “Höhle der Löwen” ausbauen. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Kölpin über seinen neuen Job und die Vox-Show “Die Höhle der Löwen”.
Nach WestTech Ventures und der German Startups Group bist Du nun bei seed + speed Ventures gelandet. Was genau wird Deine Rolle bei seed + speed sein?
Als Geschäftsführer von seed + speed werde ich gemeinsam mit meinen Kollegen unser Portfolio weiter vergrößern und managen. Da ich in den letzten Jahren zwei Seed-VCs erfolgreich mitaufgebaut habe, konnte ich viele Erfahrungen sammeln. Die werde ich jetzt in die Arbeit bei seed + speed einbringen, denn wir wollen zukünftig noch stärker in frühphasige Pre-Seed- und Seed-Investments im B2B und B2C-Bereich im deutschsprachigen Raum investieren. Übrigens: als Geschäftsführer werde ich niemanden ersetzen. Stattdessen erweitere ich das Team, um den Aus- und Aufbau unseres Portfolios noch weiter voranzutreiben.
Wie hast du seed + speed in den vergangenen Jahren im Markt wahrgenommen?
seed + speed hat den Vorteil, ein größeres Team zu haben und an mehreren Standorten aktiv zu sein. Und die neuen Kolleginnen und Kollegen habe ich in den letzten Jahren öfter bei Deals oder Events getroffen. Umso mehr freue ich mich, dass wir jetzt in einem Team zusammenarbeiten. Natürlich habe ich in der Vergangenheit auch den VC-Markt genau verfolgt und beobachtet, wer welche Deals macht. Daher kannte ich seed + speed schon sehr gut. Zusätzlich nimmt man seed + speed natürlich auch über die starke Präsenz von Carsten Maschmeyer wahr. Er ist in der Gründerszene durch seine Jurorentätigkeit bei “Die Höhle der Löwen” sehr präsent. Der Erfolg der Sendung hat dazu geführt, dass viele seed + speed mit den TV-Investments verbinden. Diese mittlerweile 15 Investments werden wir mit ganzer Kraft weiter unterstützen. Carsten Maschmeyer hat mich auch deswegen an Bord geholt, damit wir bei den „klassischen“, technologiebasierten Venture Capital Investments noch aktiver werden – außerhalb der „Höhle der Löwen“. Das wird mein zweiter Schwerpunkt sein.
seed + speed ist in Hannover, München, Berlin und San Francisco beheimatet. Du bleibst aber Berlin weiter treu, oder?
Ich liebe Berlin, die Stadt ist für mich auch das Venture Capital-Zentrum. Wir investieren aber in ganz Deutschland und auch darüber hinaus. Unsere Investmentmanager helfen uns, die interessantesten Deals im ganzen Land zu finden. Eine große Stärke von seed + speed: Wir haben Schwesterfonds in der Maschmeyer Gruppe, mit denen wir uns austauschen und kooperieren können. Beispielsweise ALSTIN: Dieser Fonds investiert oft in der Series A, also nach seed + speed und deckt eine weitere Phase ab. Oder die Maschmeyer Group Ventures im Silicon Valley – eine der interessantesten Regionen, die man sich als deutscher Gründer vorstellen kann. Diese Brücke in die USA ist für alle Startups aus der Maschmeyer Gruppe super interessant.
Welche Rolle spielt es überhaupt noch, wo ein Startup seinen Firmensitz hat?
Eigentlich keine. Nach meiner Überzeugung kann man überall gute Firmen aufbauen und als VC kann man sie auch überall finden. Spätestens zum Fundraising muss man dann mal nach Berlin, auch wenn es nur vorübergehend für ein bis zwei Tage pro Woche ist. Für den Austausch mit anderen Gründerinnen und Gründern und die Mitarbeiterfindung ist es auf jeden Fall vorteilhaft, in einem der großen Hubs wie zum Beispiel München oder Berlin zu sein.
Unter dem Dach von seed + speed sind auch die Deals aus der VOX-Show “Die Höhle der Löwen” gebündelt. Was ist deine Meinung zur Gründer-Sendung?
An meine erste Sendung kann ich mich noch gut erinnern: Ich habe sie beim Public Viewing eines Inkubators mit anderen Gründern geschaut. Später habe ich sie dann oft zuhause verfolgt, auch mit Freunden, die keine Gründer sind und denen Unternehmertum fremd ist. Das ist für mich das Beste an der Sendung: Sie ist nicht nur spannend und bietet gute Unterhaltung, sondern hilft auch, den Unternehmergedanken zu transportieren. Der wird leider in Deutschland trotz der Beachtung, die Startups inzwischen finden, weder in der Schule noch an der Universität genügend vermittelt und gefördert. Wir brauchen mehr mutige Unternehmer in allen Branchen! Da hilft die Sendung!
Die Aufzeichnungen zur neuen DHDL-Staffel finden bereits statt. Wirst du nun auch einmal hinter die Kulissen blicken?
Absolut. Meinen Flug habe ich schon gebucht, um auch ein paar Tage am Set mit dabei zu sein. Ich bin schon gespannt, das alles mal live mitzuerleben. Und unser Ziel von seed + speed ist es, die Gründer bestmöglich von Beginn an zu unterstützen. Außerdem ist auch immer mindestens ein Mitglied unseres Investmentteams bei den Aufzeichnungen mit dabei. Wenn es dann einen Deal gibt, soll die Zusammenarbeit mit Carsten Maschmeyer und dem Team ja noch am selben Tag losgehen. Das „speed“ in unserem Firmennamen wird ja vom ersten Tag an mit Leben erfüllt.
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Das Hamburger Unterwäsche-Startup SugarShape, das von den Schwestern Laura Gollers und Sabrina Schönborn geführt wird, wurde 2016 durch einen Auftritt in der Vox-Show “Die Höhle der Löwen” bundesweit bekannt. Der geplante Deal mit Frank Thelen und Judith Williams kam nach der Show zwar nicht zustande. Insgesamt konnte das SugarShape-Team damals durch die Show aber “eine halbe Million Besucher” auf ihre Plattform locken. Seit 2012 verkaufen die Gründerinnen über ihre Website “BHs jenseits der Standardgrößen”.
Ein Blick auf den Jahresabschluss 2017 zeigt nun, dass die Schwestern mit ihrem Unternehmen, das damals durchschnittlich 37 Mitarbeiter beschäftigte, wirklich gut unterwegs sind. Der Jahresfehlbetrag lag vor zwei Jahren gerade einmal bei rund 22.471 Euro. Mitgründerin Schönborn verweist dabei auf “ein positives EBIT”. Der Jahresfehlbetrag lag vor zwei Jahren gerade einmal bei rund 22.471 Euro. Im Vorjahr waren es noch 477.218 Euro. Im Vorjahr waren es noch 477.218 Euro. Seit dem Start häufte das Startup gerade einmal Verluste in Höhe von 1,2 Millionen an.
Ende 2016 sah die Lage aber dennoch nicht rosig aus – die Verluste schnellten von 212.756 auf 477.218 Euro hoch und am Ende stand ein nicht gedeckter Fehlbetrag von rund 347.672 Euro in den SugarShape-Büchern. Mit einer neuen Kapitalspritze konnte das Unternehmen, das 2012 via Seedmatch 100.000 Euro eingesammelt hat, aber weitermachen. Ende 2017 lag die Kapitalrücklage bei 1,8 Millionen (zuvor: 771.679). Im Jahresabschluss heißt es zudem: “Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestehen in Höhe von TEUR 184,5. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern haben mit TEUR 117,0 eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und bestehen sämtlich aus Darlehen”. Investoren von SugarShape sind unter anderem Ilmenau Business Angels, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Niedersachsen (MBG), die Kapitalbeteiligungsgesellschaft Niedersachsen (NKB) und das Textilmaschinenunternehmen Karl Mayer, welches inzwischen 25 % am Unternehmen hält.
Umsatzzahlen zu SugarShape sind keine bekannt. Beim Auftritt in der Gründer-Show “Die Höhle der Löwen” planten die Hanseatinnen für 2016 mit einem Umsatz in Höhe von rund 3 Millionen Euro. Die Bewertung gaben Gollers und Schönborn damals mit 5 Millionen an. Thelen und Williams handelten den Wert auf die Hälfte herunter – auf 2,5 Millionen Euro. Aber die Deal kam ja dann sowieso nicht zustande. Das Startup hat es aber auch ohne die beiden Löwen schon weit gebracht.
“In 2017 haben wir unseren Umsatz um 150 % steigern können”, sagt Schönborn. 2018 konnte das Unternehmen seinen Umsatz “nochmals deutlich steigern”. “In einigen Monaten haben wir schon die 1 Millionen Euro-Grenze geknackt” berichtet die Gründerin weiter. Auch 2018 sollte das Startup somit nah dran sein, an den schwarzen Zahlen.
SugarShape im Zahlencheck
2017: 22.471 Euro (Jahresfehlbetrag) 2016: 477.218 Euro (Jahresfehlbetrag) 2015: 212.756 Euro (Jahresfehlbetrag) 2014: 189.636 Euro (Jahresfehlbetrag)
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Jetzt ist der Februar auch schon wieder rum! Die Investionslaune in Deutschland ist weiter ungebrochen gut. Im Rheinland ist es derzeit etwas ruhiger, aber nur, was VC-Deals angeht! Jetzt werfen wir aber wieder einen Blick auf die neusten VC-Deals im Lande. Alle Deals der letzten 24 Stunden gibt es auch heute wieder kompakt im aktuellen #DealMonitor.
INVESTMENT
smartsleep
+++ Media Ventures, die Beteiligungsfirma des Medienunternehmers Dirk Ströer, investiert ins Düsseldorfer Unternehmen smartsleep. Das Startup, bekannt aus der Vox-Show “Die Höhle der Löwen”, vertreibt ein Nahrungsergänzungsmittel für besseren Schlaf. In der fünften Staffel der Show investierten AWD-Gründer Carsten Maschmeyer und Extreminvestierer Ralf Dümmel 1,5 Millionen Euro (Rekordwert) in smartsleep. Die Bewertung der Jungfirma, die von Markus Dworak gegründet wurde, lag damals bei 4,5 Millionen Euro. Jetzt liegt die Bewertung bei 15 Millionen Euro. Damit ist der Wert des Unternehmens innerhalb von einigen Monaten um das sechsfache gestiegen.
Sviper Die schwedische Entertainment-Gruppe Modern Times Group (MTG) investiert gemeinsam mit den Altinvestoren – etwa Global Founders Capital – 2,8 Millionen US-Dollar in das Hamburger Games-Startup Sviper. Insgesamt flossen nun schon 4,3 Millionen Dollar in das Unternehmen, das sich um Mobilegames kümmert. Sviper wurde 2016 von Ole Schaper, Mark Buchholz und Michael Reichert gegründet.
Rockets of Awesome
+++ BurdaPrincipal Investments (BPI), der Investmentableger des Medienhauses Burda, investiert gemeinsam mit bestehenden Investoren 19,5 Millionen US Dollar Rockets of Awesome. Das New Yorker Unternehmen bietet Kinderkleidung auf Basis eines Boxenmodells, das ähnlich zu einem Abo ist. Rockets of Awesome wurde von Rachel Blumenthal gegründet. Auch Gwyneth Paltrow, Serena Williams und Kirsten Green, Gründerin von Forerunner Ventures, investierten bereits in das Startup.
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Ende des vergangenen Jahres schien es, dass die Startup-Soap von Floerke kurz vor dem Aus stehen würde – siehe dazu unseren Mammutartikel: “von Floerke-Fiasko: Dieses Drama kennt nur Verlierer“. Das bisherige Trauerspiel im Schnelldurchlauf: Das Startup von David Schirrmacher stieg Ende 2018 in das Geschäft mit Alkohol ein – mit Unterstützung des umstrittenen Alkoholverkäufers Christian Lutz Schoenberger – ehemals Stardrinx.
Zunächst verneinte das Unternehmen eine solche Zusammenarbeit, dann kam diese aber trotzdem ans Licht. Die Zusammenarbeit wurde zum Fiasko, das von Floerke-Team konnte die vielen Bestellungen nicht bedienen. Investor und Löwe Frank Thelen brach schließlich mehr oder weniger öffentlich mit Schirrmacher. Anfang dieses Jahres sollte es dann eine Rettung für das Unternehmen geben. Der Schweizer Unternehmer Ruben Welsch wollte von Floerke sanieren. Doch die Rettungsaktion platzte. Kurz darauf sank das Niveau der Daily Soap um das Startups durch die ständigen Social Media-Aktivitäten von Gründer Schirrmacher auf ein neues unterirdisches Niveau. Er wettert in Videos gegen “Feinde” wie Thelen sowie Welsch und erzählte unter anderem – wohl leicht alkoholisiert – sexistische Witze. Er versprach seinen Zuschauern sogar Thelens Telefonnummer zu verraten, wenn nur genügend Bestellungen eingehen würden. Thelen schlug darauf hin zurück: Drohte juristische Schritte an. Insgesamt ging Thelen wohl viel zu sehr auf die Provokationen von Schirrmacher ein und heizte die Stimmung so immer mehr an.
Nun die neueste Entwicklung: Thelen steigt bei von Floerke aus – wie der Tagesspiegel zuerst berichtete. NGIN Food berichtet zudem, dass Thelen seine Anteile für 1 Euro “an den Gesellschafter und Mytaxi-Gründer Niclaus Mewes sowie an ihn selbst und seinen Vater Thomas Schirrmacher überschrieben” habe. Familie Schirrmacher hält nun 90 % an von Floerke, Mewes die verbleibenden 10 Prozent. Löwe Thelen ließ sich beim Notartermin von einem Anwalt vertreten.
Das “manager magazin” sieht Thelen unterdessen “im Zwielicht“. Es geht um die Zusammenarbeit mit Schoenberger und wer wann, was über die Kooperation gewusst habe. Das Wirtschaftsmagazin berichtet über eine WhatsApp-Gruppe der Gesellschafter: “Schirrmacher schrieb dort, bereits am 19. Oktober habe er Thelen gesagt, dass Schoenberger ‘uns hilft, die Getränke zu besorgen’. Mehrere Teilnehmer eines Krisentreffens der Gesellschafter Anfang November bestätigen ein Protokoll, demzufolge damals auch mit Thelen intensiv über die Kooperation diskutiert wurde. Thelen bestreitet dies. Er habe bloß von ‘Tipps’ des Alkoholhändlers gewusst, aber nicht das Ausmaß der Kooperation gekannt”.
Auch ein weiterer Bericht der WirtschaftsWoche kratzt am Image von Startinvestor Thelen. Es geht um die 1,2 Millionen Euro, die von Floerke – auch mit der Hilfe von Thelen – über die Crowdlending-Plattform Kapilendo einsammeln konnte. Im Werbevideo zur Geldammelsaktion pärsentierte sich Thelen als “sehr, sehr glücklicher Investor”. “Bloß stand Thelen selbst schon vor dem Exit, während die Kapilendo-Kampagne lief. Am 4. August 2017 unterschrieb einer seiner Geschäftsführer einen Kaufvertrag”, heißt es im Artikel weiter. Thelen verweist laut Bericht darauf, dass der Vertrag ihm verboten hätte, sich zum Exit öffentlich zu äußern. “Das Video für Kapilendo sei vor den Verkaufsverhandlungen entstanden”. Der Verkauf scheiterte bekanntlich und Themen musste weiter bei von Floerke an Bord bleiben.
Es bleibt dabei: Die Daily Soap von Floerke kennt nur Verlierer. Schirrmacher kann nach diesen Aktionen keiner mehr ernst nehmen. Thelens Image wiederum hat unter der Schlammschlacht arg gelitten.
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Das Berliner Startup koawach, das 2014 von Heiko Butz und Daniel Duarte gegründet wurde, stand 2015 im ganz großen TV-Rampenlicht. In der Vox-Show konnte die Jungfirma, die Kakao mit Guarana verkauft, bei den Löwen aber nicht punkten. Dafür stieg 2017 der ProSiebenSat.1-Ableger 7Life bei koawach ein. Weitere Investoren des Unternehmen sind unter anderem Linden Capital, also Thomas Andrae, und Laurus Capital, also Carsten Schröder. 7Life hält derzeit rund 33 % an koawach. Bis Ende 2017 flossen rund 8,6 Millionen Euro in das Startup.
“Die Zeiten der koawach WG-Küche sind schon lange vorbei. Wir haben ein enormes Wachstum hingelegt und unsere Produkte konsequent verbessert. Mittlerweile haben wir auch trinkfertige koawach Drinks im Markt etabliert, unsere Markenbekanntheit nachhaltig gesteigert, dazu das Fair-Trade Siegel bekommen und beschäftigen rund 40 Mitarbeiter“, blickt Mitgründer Butz auf die Entwicklung von koawach zurück. Die weitere Entwicklung von koawach begleitet Butz nur noch aus der Entfernung. Anfang März zog er sich aus dem operativen Geschäft zurück. Gesellschafter des Startups bleibt er aber weiter. “Ich liebe Startups und mag diesen besonderen Spirit in dieser Szene. Meine Passion ist es, Neues zu entwickeln und den Menschen Dinge zu zeigen, die sie so in dieser Form noch nicht gekannt haben“, sagt Butz.
Ein Blick in den koawach-Jahresabschluss für 2017 zeigt ein Unternehmen im Wachstumsrausch. Der Jahresfehlbetrag stieg von 141.288 Euro auf zuletzt 3,5 Millionen. Umsatzzahlen von koawach, einer kleinen Kapitalgesellschaft gibt es leider keine. Im Zuge des Einstiegs von 7Life gab das Unternehmen im TV weiter ordentlich Gas. Wie viele andere Food-Startups auch, setzt das koawach-Team auf den Einzelhandel als Vertriebspartner. Über die eigene Website bietet das Startup aber auch ein Abo mit seinen Produkten an.
Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* Im Geschäftsjahr wurden zwei Kapitalerhöhungen vorgenommen. Dabei wurden neben der Stammkapitalerhöhung in Höhe von 18.468,00 EUR, Bareinlagen in Höhe von 1.981.825,00 EUR und Sacheinlagen (im Geschäftsjahr fällige Zahlungsverpflichtung aus dem Medialeistungsvertrag) in Höhe von 6.124.534,00 EUR in die Kapitalrücklage erbracht.
* Der Posten sonstige Verbindlichkeiten enthält Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von 333.881,50 EUR (Vorjahr: 126.414,22 EUR). Diese sind in Höhe von 286.583,42 EUR mit einem Rangrücktritt versehen.
* Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten außergewöhnliche Aufwendungen i. S. d. § 285 Nr. 31 HGB betreffen in Höhe von ca. 2,4 Mio. EUR erstmals im laufenden Geschäftsjahr durchgeführte Werbemaßnahmen zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Marke koawach.
koawach im Zahlencheck
2017: 3,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag) 2016: 221.853 Euro (Jahresfehlbetrag) 2015: 141.288 Euro (Jahresfehlbetrag)
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In der fünften Staffel investierte Dauer-Löwe Frank Thelen 200.000 Euro in die Trinkmahlzeit YFood. “Ich habe in YFood investiert, weil es einen großen Zukunftstrend trifft und ich das Problem, das YFood löst, selbst nur zu gut kenne: Man möchte sich gesund ernähren, findet aber oft einfach nicht die Zeit dazu und greift deshalb auf ungesundes Junk-Food zurück.“, sagte Thelen nach der Show. Gegründet wurde YFood von Benjamin Kremer und Noel Bollmann, die vorher in der Finanzbranche tätig waren.
“Von der Idee bis zur Umsetzung war es ein weiter Weg. Da für uns nicht nur die Funktionalität, sondern auch der Geschmack entscheidend war, war uns klar, dass wir ein vorgemischtes Getränk entwickeln mussten, welches perfektes Nährwertprofil mit bestem Geschmack vereint”, sagt Mitgründer Kremer zur Entstehungsgeschichte von YFood. Im ersten Jahr verkaufte das YFood-Team nach eigenen Angaben über eine Million Flaschen. “Für 2019 planen wir mit einem Umsatz von über 15 Millionen Euro”, sagt Kremer. Im Interview mit deutsche-startups.de sprechen die YFood-Macher über die “Die Höhle der Löwen” als Katalysator, Produktentwicklung und neue Darreichungsformen.
Wie würdest Du Deiner Großmutter YFood erklären?
Kremer: YFood ist eine vollwertige, ausgewogene Mahlzeit in Getränkeform, die alles enthält, was der Körper benötigt und dich drei bis 5 Stunden ohne Mittagstief sättigt. YFood ist zum Beispiel für die Situationen geeignet, in denen du keine Zeit hast, frisch und gesund zu kochen.
Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Bollmann: Unser Ziel war und ist es immer noch, mit YFood ein Problem zu lösen, das viele Leute in der heutigen Zeit kennen. Es ist für alle Menschen mit engem Zeitbudget die bewusste Alternative zu ungesunden Fertigmahlzeiten und Junkfood.
Wie genau hat sich YFood seit der Gründung entwickelt?
Kremer: Von der Idee bis zur Umsetzung war es ein weiter Weg. Da für uns nicht nur die Funktionalität, sondern auch der Geschmack entscheidend war, war uns klar, dass wir ein vorgemischtes Getränk entwickeln mussten, welches perfektes Nährwertprofil mit bestem Geschmack vereint. Die Entwicklungsarbeit eines Prototypens war intensiv und dauerte fast ein halbes Jahr. Am 1. August 2017 war es dann endlich soweit: Unsere erste Charge ging in Produktion. Als erfolgreichstes Startup der Staffel 2018 von „Der Höhle der Löwen“ sicherten wir uns Angebote von drei Löwen und entschieden uns für das Investment von Frank Thelen. Die hinzukommende Mediaaufmerksamkeit brachte uns den entscheidenden Schub, um weiter zu expandieren. Inzwischen sind wir bereits in ein neues Büro in München umgezogen und freuen uns, dass YFood immer weiterwächst. Weiterhin hat YFood im Januar den Schritt in die USA gewagt. Gefördert durch das German Accelerator Programm der deutschen Bundesregierung, haben wir hierfür ein Büro in New York eröffnet – von diesem aus arbeiten wir derzeit an einem erfolgreichen Eintritt in den vielversprechenden US Markt – vom Kinderzimmer über den großen Teich in unter zwei Jahren!
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist YFood inzwischen?
Kremer: YFood entwickelt sich rasant weiter. Im ersten Jahr – 2018 – haben wir bereits über eine Million Flaschen YFood verkauft. Für 2019 planen wir mit einem Umsatz von über 15 Millionen Euro. Derzeit beschäftigen wir schon mehr als 25 Food-Enthusiasten und unsere YFood Familie wächst weiter: Fast jeden Monat kommt jemand Neues hinzu.
Welchen Einfluss hatte die Vox-Show auf die Entwicklung von YFood?
Bollmann: “Die Höhle der Löwen” war für uns definitiv ein Katalysator. Wir haben mit unserem Pitch ein breites Publikum erreicht, welches Wert auf bewusste Ernährung legt. YFood kam zudem in etwa zeitgleich mit der Ausstrahlung unserer „Die Höhle der Löwen“ Folge in die stationären Märkte, was uns natürlich einen ordentlichen Start-Boost beschert hat.
Was rätst Du anderen Gründer, die bei der Gründershow mitmachen wollen?
Kremer: Glaubt an eure Idee! In der Show sind vor allem Gründer erfolgreich, die von ihrem Produkt überzeugt sind und dies auch glaubhaft rüberbringen. Seid gut vorbereitet und authentisch und achtet darauf, den USP in eurem Pitch in den Vordergrund zu stellen, um euch in den Köpfen des Publikums festzusetzen!
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Bollmann: Bereits am Anfang der Produktentwicklung erlebten wir schon bald erste Rückschläge. Auf der Suche nach einem geeigneten Hersteller wurden wir immer wieder abgewiesen und teilweise sogar für verrückt erklärt. Aber wir haben damals nicht aufgegeben und können zum Glück sagen, dass ansonsten noch nichts so richtig schiefgelaufen ist. Toi toi toi, dass das auch so bleibt!
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?
Bollmann: Wir sind unserem Ziel treu geblieben und haben uns von Anfang an konsequent auf unsere Kunden und deren Bedürfnisse ausgerichtet. Nebenbei konnten wir uns ein unschlagbares Team aufbauen, welches mit uns zusammen im letzten Jahr eine wahre Sucess-Story gelungen ist, die wir so nie erwartet hätten.
Wo steht YFood in einem Jahr?
Kremer: YFood wird die Lebensmittel-Branche grundlegend umkrempeln und die Position als führender Anbieter von Ready-to-Drink Mahlzeiten im deutschsprachigen Raum – DACH – festigen. YFood wird für jeden überall schnell und einfach verfügbar sein – egal ob online oder im stationären Handel. Dafür kooperieren wir bereits jetzt mit großen Handelsketten wie REWE, Edeka, Kaufland, Rossmann und Müller. Weiterhin sind allein für 2019 drei aufregende, neue Geschmacksrichtungen, sowie neue Darreichungsformen, wie beispielsweise Riegel geplant.
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+++ In der vierten Staffel investierte Dauer-Löwe Frank Thelen schlanke 300.000 Euro in fittaste, einen Anbieter für “gesundes Fertigessen”. Nach der Show zog das Startup, das 2015 an den Start ging, den Aufbau einer eigenen Fitnessküche durch. Die millionenschwere Expansion scheiterte, die eigene Küche war ein Megaflop. “Es war eine komplette Fehlentscheidung“, sagte Thelen im Rückblick zum Küchendesaster. Vor allem die Qualität litt unter der eigenen Küche. Danach kochte Fittaste wieder – wie zuvor – in externen Küchen. Das Konzept schien danach wieder gut zu funktionieren. Nun aber ist das junge Unternehmen insolvent – siehe Gründerszene oder t3n. Grund für das nahende Aus des Unternehmens soll zu schnelles Wachstum gewesen sein. “Tatsächlich ist Fittaste in den vergangenen Jahren zu schnell gewachsen, um den daraus resultierenden Anforderungen in allen Belangen gerecht zu werden. Es mussten Entscheidungen getroffen und Investitionen getätigt werden, die zu unserem Bedauern nicht in jedem Fall zum erwünschten Erfolg führten und in ihrer Gesamtheit nicht mehr durch das laufende Tagesgeschäft zu revidieren sind. Obwohl das Unternehmen weiterhin stabil läuft, ist es nicht möglich, diese Altlasten aus eigener Hand kurzfristig zu bedienen”, sagt Gründer Konstantin Ladwein.
+++ Löwe Thelen hielt zuletzt rund 33 % der Fittaste-Anteile. 2016 erwirtschaftete das Food-Startup angeblich einen Umsatz in Höhe von 1 Millionen Euro. 2017 sollen es 1,8 Millionen gewesen sein. 2018 plante das Startup einen Umsatz in Höhe von 3 Millionen. Mehr Zahlen über Fittaste sind nicht bekannt. Nach dem von Floerke-Desaster muss TV-Investor Thelen nun einen weiteren DHDL-Fehlschlag hinnehmen. Auffällig dabei: Thelen wird in der Insolvenz-Verkündung nicht einmal genannt. Hintergrund: “Alle Startups, in die Ur-Löwe Frank Thelen bei #DHDL tatsächlich investiert hat“.
+++ Im #StartupTicker tickert die Redaktion von deutsche-startups.de kurz und knapp, was in der deutschen Startup- und Digital-Szene so alles los ist.
Seit fünf Jahren bietet das Mannheimer Startup Studybees nun schon Crashkurse und Nachhilfe für Studenten an. Anfangs hatte die Jungfirma dabei auch Abiturienten im Visier, fokussierte sich dann aber auf Studierende. Inzwischen bietet das Unternehmen seine Crashkurse bereits an über 40 Uni-Standorten an. “Seit dem Start haben wir bereits mehr als 20.000 Studenten erfolgreich auf ihre Klausuren vorbereitet – dazu unterstützen uns jedes Jahr mehr als 300 Tutoren. Inzwischen arbeiten an unserem Standort in Mannheim mehr als 25 Mitarbeiter an der Realisierung unserer Vision”, sagt Mitgründerin Julia Hetzel.
Vor drei Jahren war das Startup auch in der Vox-Show “Die Höhle der Löwen”, einen Deal konnte die Jungfirma aber nicht einheimsen. Gelohnt hat sich der TV-Auftritt dennoch! “Nach unserem Auftritt haben sich sehr viele neue Tutoren gemeldet und wir haben viel Zuspruch von Studenten erhalten. Durch die Teilnahme ist unser Bekanntheitsgrad deutlich gestiegen und die Nachfrage nach unseren Angeboten steigt immer weiter an”, sagt Hetzel. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht die Studybees-Macherin zudem über Prüfungsphasen, Abiturienten und E-Learning.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Studybees erklären?
Wir helfen Studenten beim Bestehen ihrer Klausuren. Studenten haben weitaus mehr für die Uni zu tun als ihnen nachgesagt wird. Bei der vielen Arbeit, die unter dem Semester anfällt, bleibt selten genug Zeit, den Stoff nach jeder Veranstaltung nochmal zu wiederholen. Viele Studenten stehen also vor der Prüfungsphase da und müssen Angst haben mindestens eine ihrer Klausuren nicht zu bestehen. Wir bieten Kurse an, in denen der Stoff kompakt von einem Experten erklärt wird. Dazu bekommen die Studenten noch ein Skript mit den wichtigsten Inhalten. Sollten sie eine Klausur trotz Teilnahme an einem unserer Crashkurse doch nicht bestehen, dürfen sie an diesem Kurs nochmal kostenlos teilnehmen.
Hat sich das Konzept seit dem Start irgendwie verändert?
Seit dem Start ist unser Ziel, Studenten bei der Prüfungsvorbereitung zu unterstützen, gleichgeblieben – unsere Angebote für Studenten haben sich aber verändert und decken heute viel mehr unterschiedliche Lerntypen ab. Als wir mit Studybees gestartet sind, haben wir mit der Vermittlung von Nachhilfe für Studenten begonnen. Im Laufe der Zeit haben wir den Fokus dann auf kompakte Klausurvorbereitungskurse für Wirtschaftswissenschaftler und Juristen gelegt. Inzwischen haben wir auch immer mehr E-Learning Angebote – als wir gestartet sind war die Nachfrage danach noch relativ gering. Onlinekurse sind die Zukunft, durch sie können wir in Zukunft noch mehr Studenten erreichen.
Wie funktioniert denn euer Geschäftsmodell?
Unsere Vision ist es, Studenten vom ersten Semester bis hin zum Berufseinstieg zu unterstützen und optimal auf ihre Prüfungen vorzubereiten. Dafür bieten wir deutschlandweit Crashkurse vor Ort, Onlinekurse und Lernskripte an, die auf die jeweilige Prüfung zugeschnitten sind. Für unsere Angebote setzen wir auf studentische Tutoren, die Experten in ihrem jeweiligen Fach sind und den Kurs bereits selbst besucht haben. Unsere Kursteilnehmer zahlen aktuell ganz klassisch eine Teilnehmergebühr für unsere Kurse und Lernmaterialien. In Zukunft werden wir für unsere E-Learning-Angebote auch ein Abo-Modell einführen. Zusätzlich gibt es auch viele kostenlose Angebote wie unser Onlinemagazin, unsere kostenlose Nachhilfevermittlung und einzelne kostenlose Kurse. Durch die Relevanz der Lerninhalte für unsere Kunden haben wir eine hohe Wiederbucherrate, durch unsere IT im Hintergrund eine sehr effiziente Organisation, die uns erst die Skalierung in diesem klassischerweise sehr schwierig zu skalierenden Markt erst ermöglicht.
Wie genau hat sich Studybees seit der Gründung entwickelt?
Seit der Gründung hat sich unser Angebot für Studenten deutlich ausdifferenziert – von der Nachhilfevermittlung hin zu einem Mix aus Offline- und Onlineangeboten, um jeden Studenten optimal zu unterstützen. Gestartet sind wir in Mannheim mit einem Angebot für BWL-Studenten – durch unser Wachstum sind wir inzwischen bundesweit aktiv und decken immer mehr Studiengänge ab.
Nun aber einmal Butter bei die Fische: Wie groß ist Studybees inzwischen?
Seit dem Start haben wir bereits mehr als 20.000 Studenten erfolgreich auf ihre Klausuren vorbereitet – dazu unterstützen uns jedes Jahr mehr als 300 Tutoren. Inzwischen arbeiten an unserem Standort in Mannheim mehr als 25 Mitarbeiter an der Realisierung unserer Vision.
Vor drei Jahren wart ihr bei DHDL. Ein Investment konntet ihr nicht abstauben. Hat euch die Teilnahme an der Show trotzdem was gebracht?
Auf jeden Fall! Nach unserem Auftritt haben sich sehr viele neue Tutoren gemeldet und wir haben viel Zuspruch von Studenten erhalten. Durch die Teilnahme an „Die Höhle der Löwen“ ist unser Bekanntheitsgrad deutlich gestiegen und die Nachfrage nach unseren Angeboten steigt immer weiter an.
Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Lernen gehört beim Gründen natürlich immer dazu und nicht jede Idee war bei uns von Erfolg gekrönt – zeitweise haben wir zum Beispiel neben den Crashkursen für Studenten auch Kurse für Abiturienten angeboten. Dafür gibt es jedoch auf dem Markt schon viele Angebote. Sich auf eine Zielgruppe zu fokussieren, ist sicherlich ein sinnvoller Tipp auch für andere Startups.
Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?
Wir haben uns immer stark an den Bedürfnissen unserer Kunden orientiert – das hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Einerseits durch eine sehr effiziente Produktentwicklung, andererseits durch zufriedene Kunden mit einer hohen Weiterempfehlungsrate, die Empfehlung unserer Crashkurse und Onlineangebote ist heute einer der erfolgreichsten Werbekanäle für uns.
Euer Firmensitz in Mannheim. Was zeichnet die Startup-Szene in Mannheim aus?
Die Mannheimer Startup-Szene ist sehr dynamisch, hier gibt es viele Gründerzentren, die für Startups eine tolle Grundlage für den Start bieten. Auch der Austausch zwischen den Gründern in der Region funktioniert sehr gut. Darüber hinaus hat Mannheim als Standort viele Vorteile – mit Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe und Darmstadt sind sehr gute Unis in den Bereichen BWL & Informatik in greifbarer Nähe und erleichtern das Recruiting, außerdem ist Mannheim perfekt angebunden und man ist schnell in Berlin, Frankfurt, München oder Paris.
Wo steht Studybees in einem Jahr?
In einem Jahr wollen wir zusätzlich zur Marktführerschaft für Crashkurse in Deutschland auch im Bereich E-Learning für Studenten einer der führenden Akteure werden und die digitale Lehre in Deutschland und Europa weiter vorantreiben.
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“Bootstrapping” nennt sich dieses Phänomen in der Startup-Szene: ohne Fremdkapital – rein aus dem eigenen Wachstum finanziert – hat sich die Gewürzmanufaktur innerhalb kurzer Zeit als ernstzunehmender Player im deutschen Gewürzmarkt etabliert. In mancherlei Hinsicht entspricht die Gewürzmanufaktur Ankerkraut auch immer noch dem typischen Startup-Klischee: Als Stefan Lemcke 2013 aus einer Passion heraus seine Firma gründet, ist der erste Geschäftssitz eine Garage. Und Stefan schickt sich an, entgegen der Befürchtungen seiner Freunde und Bekannte – so eine Gründung birgt eben auch immer Risiken – den etablierten, verstaubten und gesättigten Markt, in den er sich begibt, buchstäblich umzukrempeln. Wenig später stieg auch seine Frau Anne Lemcke mit in das Familiengeschäft ein. Bei ihrem gemeinsamen Auftritt in der TV-Show “Die Höhle der Löwen” 2016 konnten Anne und Stefan schließlich Frank Thelen von einer Investition überzeugen: 300.000 Euro gegen 20 % Firmenanteile. Ein zuerst schmerzlicher aber später sehr erfolgreicher Deal.
Heute ist Stefan Lemcke als Gründer seiner erfolgreichen Gewürzmanufaktur auf zahlreichen Konferenzen und Events vertreten, um von seiner Startup Gründung zu berichten. Auch in seinem Podcast “In der Würze liegt die Würze” gibt er regelmäßig Einblicke hinter die Kulissen von Ankerkraut. In der aktuellen Folge haben die Ankerkraut-Gründer ihren eigenen Chief Financial Officer Alex Schwoch zu Gast und geben wertvolle Tipps zur Finanzierung und dem Aufbau eines erfolgreichen Startups. Daneben gibt Stefan Lemcke in einem Gastbeitrag Tipps zur Finanzierung eines Startups.
Die 7 Top-Tipps zur Finanzierung eines Startups von Stefan Lemcke
1. Die beste Zeit zum Gründen ist jetzt
Wir haben einen historischen Niedrigzins in Deutschland und das schon seit Jahren. Das bedeutet, dass es sich für Banken und Privatinvestoren nicht lohnt, das Geld zu sparen. Stattdessen suchen alle nach Möglichkeiten zu investieren und das ist perfekt! Jeden Tag entstehen neue tolle Startup Ideen und Unternehmen – eventuell ist eure Firma ja das nächste große Ding!
Sucht euch am besten ein Netzwerk aus Gründern heraus und geht auf möglichst viele Events. Dabei trefft ihr nicht nur andere Gründer zum Austausch sondern ganz häufig auch Banker oder auch andere Geldgeber, die nach Investitionsmöglichkeiten suchen.
Mein Tipp:
Wenn ihr einen Bankenkredit haben möchtet, geht am besten zu einer neuen Bank und nicht zu der, bei der ihr schon privat seid. Eure “alte” Bank bietet nicht automatisch die besten Konditionen, während eine neue Bank euch gerne mit einem guten Angebot als Business-Neukunden gewinnen möchte. Mit gutem Verhandlungsgeschick macht eure “alte” Bank euch im Anschluss vielleicht dann doch noch ein besseres Angebot, um euch zusätzlich als Businesskunden zu halten.
2. Businessplan first
Grundsätzlich muss sich das Investment für eure Kreditgeber lohnen. Bringt zum Termin, egal ob Privatinvestor oder Bank, auf jeden Fall einen realistischen Businessplan mit. Was auf jeden Fall enthalten sein sollte sind eine Marktanalyse, eine Aufstellung eurer Stärken und Schwächen sowie die Erfolgsaussichten, mit denen ihr plant. Dazu kommen dann noch das Umsatzpotenzial und ein Finanz- beziehungsweise Liquiditätsplan. Mit diesen Daten könnt ihr Investoren einen Einblick in euer (zukünftiges) Unternehmen geben und sie davon überzeugen, dass ihr das Investment wert seid!
Mein Tipp:
Bleibt mit eurem Businessplan auf jeden Fall realistisch. Ihr dürft eure Prognosen und Erfolgsaussichten natürlich positiv darstellen, bleibt aber bei der Wahrheit. Die Investoren merken sofort, wenn Zahlen in der Planung keinen Sinn ergeben oder “pi mal Daumen” gerechnet wurden. Auch hier gilt: Holt euch besser einen Fachmann mit hinzu.
3. Das Startkapital ist das A und O
Natürlich ist die Höhe des optimalen Startkapitals von Idee und Branche abhängig. Ich habe bisher nur ein Unternehmen gegründet und habe deswegen nur einen konkreten Erfahrungswert, doch der ist gut. Wir haben ungefähr 60.000 Euro gebraucht, um mit Ankerkraut starten zu können. Diese Zahl ist großzügig gerechnet und sollte auch euch einen geschmeidigen Start ermöglichen, wenn ihr in ähnlichen Dimensionen gründen wollt.
Mein Tipp:
Rechnet am besten auch hier mit einem Finanzberater durch, welche Materialien, Geräte und eventuelles Personal ihr benötigt. Nur so könnt ihr eine realistische Einschätzung erhalten und den nächsten Schritt zur Finanzierung gehen.
4. Funding durch Family & Friends
Eine der wichtigsten Fragen bei der Gründung: Wie komme ich an das nötige Kapital?
Grundsätzlich muss hier zwischen Eigen- und Fremdkapital unterschieden werden:
Eigenkapital kommt von Investoren aller Art und bedeutet, dass Ihr Geld im Gegenzug für Anteile an eurer Firma bekommt. Das ist natürlich eine Option, die häufig in der realen Welt stattfindet. Auch “Die Höhle der Löwen” baut auf diesem System auf.
Fremdkapital kommt ebenfalls von Investoren oder Banken, hat aber den Vorteil, dass ihr hier keine Firmenanteile abgeben müsst. Hier gibt es verschiedene Formen. Eine Variante mit der Ankerkraut sich anfangs stark finanziert hat war das Funding über Family & Friends.
Man leiht quasi bei den eigenen Bekannten – Eltern, Großeltern und Verwandten. Der große Vorteil, ihr habt längere Rückzahlungsmöglichkeiten und bekommt wahrscheinlich immer einen besseren Zinssatz als von der Bank. Hier ist aber auch Vertrauen ein wichtiger Faktor! Wenn ihr letztendlich das Geld nicht zurückzahlen könnt, kann das für Enttäuschung sorgen. Macht also am besten immer direkt klar, dass auch eure Familie mit einem gewissen Risiko investiert.
Mein Tipp:
Ein Familienkredit ist optimal, um die ersten Schritte im Unternehmen zu machen. Der Vater von Anne hat 50 % unseres Startkapitals beigesteuert. Das hat nachher viel geholfen, als wir weiteres Kapital gesammelt haben und ohne dieses Startkapital würde die Firma heute nicht mehr existieren. Ohne diese Start-Phase hätten wir 2016 noch gar nicht bei DHDL auftreten können.
5. Warenbestand immer im Blick behalten
Gerade in der Anfangsphase bzw. Wachstumsphase sollte man sich nicht übernehmen und zu viele Produkte lagern. Ich habe damals, als es so richtig mit Ankerkraut losging, viel zu viele Produkte eingekauft und vorproduziert und dabei gar nicht gewusst, wie viele wir davon überhaupt vertrieben bekommen. Einige Gläser haben wir erst Monate später im Weihnachtsgeschäft verkauft. So ein riesiger Warenbestand sorgt schnell dafür, dass man vor finanziellen Engpässe steht.
Mein Tipp:
Holt euch möglichst schnell einen Kollegen, der die Finanzen im Blick behält und euch bei Investitionen und Finanzierungen zur Seite steht.
6. Nur Geduld mit den Gewinnen
Wenn ihr plant, euch kurz nach der Gründung direkt ein dickes Auto zu kaufen, ein fancy Büro zu mieten oder euch ein Nettogehalt von 10.000 Euro auszuzahlen, ist das keine gute Idee. Gerade in der Anfangszeit solltet ihr nur Geld ausgeben, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist und euch mehr Umsatz liefert. Wir haben bis heute kein krasses Büroloft in der Hafencity und ich habe mir beispielsweise erst nach zwei Jahren das erste Mal Gehalt ausgezahlt.
Mein Tipp:
Wenn es euch und eurem Unternehmen ein paar Jahre lang gut geht, ist es vollkommen in Ordnung sich mal etwas zu gönnen. Achtet nur darauf, dass ihr mit wachsendem Umsatz häufig auch wachsende Kosten habt. Wenn ihr plötzlich eure Mitarbeiter nicht bezahlen könnt, habt ihr ein großes Problem..
7. Wie wäre es mit Factoring?
Wenn ihr euch euren Platz auf dem Markt gesichert habt und anfangt, mit Großkunden zu arbeiten – bei uns sind das zum Beispiel Edeka und Rewe – dann werdet ihr mit neuen Zahlungsfristen konfrontiert. Als ich das erste Mal hörte, dass es Zahlungsfristen von 60 Tagen gibt, was bedeutet, dass ich zwei Monate auf mein Geld warten muss, bin ich aus allen Wolken gefallen. Deswegen haben wir uns für Factoring entschieden.
Factoring ist im Prinzip nichts anderes als das Verkaufen eurer offenen Forderungen. Es gibt einige Factorer, die euch diese Forderungen gegen eine Gebühr abkaufen. Diese Unternehmen zahlen euch den Rechnungsbetrag (abzüglich der Gebühr) direkt und kümmern sich dann darum, dass sie in 60 Tagen das Geld von REWE und Edeka erhalten. Das bedeutet weniger Stress für euch, ihr könnt direkt wieder neue Ware einkaufen und einen anderen Kunden beliefern.
Mein Tipp:
Wenn euer Lieferant sehr erfolgreich ist, könnt ihr mit ihm auch über einen Lieferantenkredit verhandeln. Das bedeutet, dass ihr die Ware erst nach 30 oder 60 Tagen bezahlen müsst. Es gibt also genügend Möglichkeiten, um euer Unternehmen und eure Kunden zu bedienen!
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Am 3. September um 20:15 Uhr geht die erfolgreiche Vox-Show “Die Höhle der Löwen” weiter. Das Löwenrudel besteht in diesem Jahr aus Frank Thelen, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Judith Williams und – neu dabei – Nils Glagau. Die Löwen sind nicht immer alle dabei, die sieben wechseln sich auf den fünf Löwen-Stühlen ab. Schon in der vergangenen Staffel wechselten sich etwa Löwe Kofler und Löwin Williams auf den Löwen-Stühlen ab. In diesem Jahr gibt es wieder elf Folgen!
Und so freut sich Vox auf die neue Staffel der Gründershow: “Doch nicht nur auf Seite der Investoren wird Staffel 6 der mehrfach preisgekrönten Gründer-Show noch spannender. Auch die Bandbreite der Start-ups ist so groß wie nie zuvor: Auf die Zuschauer warten Produkte von fünf Zentimetern bis 20 Metern Länge, Start-ups, die bereits in Großbritannien bei „Dragons Den“ teilgenommen haben sowie ein bekannter Jung-Unternehmer, der schon zum dritten Mal eine Idee vor den „Löwen“ präsentiert. Aber auch auf den jüngsten Gründer, der die Sendung mit einem Deal verlässt, und auf den schnellsten Deal aller Zeiten können sich „Die Höhle der Löwen“-Fans freuen. Außerdem sind Gründer aus vielen verschiedenen Teilen der Erde mit ihren ausgefallenen Ideen zu sehen – und auch tierische Gäste wie Pferde, Ratten und Hunde finden den Weg in die Sendung”.
Die Vox-Gründer-Show läuft nun schon seit 2014 extrem erfolgreich bei VOX. “Die Höhle der Löwen ist sogar die erfolgreichste Primetime-Eigenproduktion in der mehr als 26-jährigen Geschichte des Kölner Senders. Zuletzt knackte 2Die Höhle der Löwen” in der vergangenen Staffel den bisherigen Allzeit-Rekord: Am 11. September 2018 erreichte die Sendung hervorragende 17,0 % Marktanteil bei den 14- bis 59-Jährigen. An diesen Zahlen wird sich die neue Staffel messen müssen!
Für die exklusive Masterclass „How to design a sound exit strategy“ war der bekannte „Die Höhle der Löwen“-Juror Frank Thelen vor Kurzem im McKinsey Experience Studio in der Berliner Factory zu Gast. Dass Thelen trotz der öffentlichen Querelen mit Von Floerke und damit verbundener Kritik an seiner Person zu Beginn des Jahres viel von seinem Fach versteht, stellte er dabei im für den Podcast von Startup Notes aufgezeichneten Gespräch mit e.ventures-Partner Christian Miele deutlich unter Beweis.
Das kontroverse Thema von hohen Bewertungen und Finanzierungsrunden sowie das Streben einiger Gründer nach einem schnellen Millionen-Exit analysierte Thelen im Gespräch sachlich vor allem mit Blick auf den optimalen strategischen Fokus und die richtige Kommunikation zwischen Startups und interessierten Käufern. Gründern rät er dabei vor allem zu einem: Sich nicht auf einen möglichen Verkauf zu konzentrieren, sondern ausschließlich auf das eigene Produkt und Team. Nur wenn man kundenorientiert mit talentierten Mitarbeitern ein echtes Problem löse, gäbe es überhaupt eine Berechtigung an einen möglichen Verkauf zu denken.
Ebenso sei eine stets transparente Kommunikation zwischen Gründern und Investoren oder interessierten Käufern der richtige Weg. Da die Zusammenarbeit mit VCs in der Regel auf sehr persönlicher Ebene stattfinde, sollten Gründer stets proaktiv Probleme ansprechen und lösungsorientiert vorgehen. Nur so könne man einen für beide Seiten fairen Deal finden und das eigene Startup gemeinsam zum Erfolg führen. Ein Exit sei dabei auch nicht immer ausschließlich das einzige Ziel. Darüber hinaus teilte Thelen mit dem Publikum unter anderem seine Ansicht zu Börsengängen, der Langfristigkeit von Investments, und transparenten Vertragsverhandlungen.
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Am 3. September geht die erfolgreiche Vox-Show “Die Höhle der Löwen” endlich weiter. Das Löwenrudel besteht in diesem Jahr aus Frank Thelen, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Judith Williams und – neu dabei – Nils Glagau. Vor dem Start der sechsten Staffel sprechen die etablierten Löwen einmal über ihre erfolgreichsten DHDL-Deals. Passend dazu: “Die fettesten Deals in der Geschichte von #DHDL”
Das kommt auf die Betrachtungsweise an. Geht es um reine Zahlen, dann gehört ganz klar Waterdrop an der Spitze dazu. Auch im Vergleich mit den Deals der anderen Löwen. Die Jungs haben bisher all unsere Erwartungen bei weitem überfüllt und wir planen dieses Jahr mit einem hohen zweistelligen Millionenumsatz. Lässt man die Zahlen außen vor, dann muss ich hier ganz klar ReMod nennen. Bei ReMod haben wir dieses Jahr die medizinische Zulassung erhalten und die ersten Geräte konnten erfolgreich verkauft werden. Für mich ein unbezahlbarer Erfolg, wenn man weiß, dass es jetzt Menschen gibt, denen endlich bei körperlichen Einschränkungen nach einem Schlaganfall geholfen werden kann. Das ist in Geld nicht aufzurechnen Dagmar Wöhrl
Das ist Smartsleep mit dem Gründer Markus Dworak. Ein echtes Zaubermittel für alle, die ab und zu mit weniger Schlaf auskommen müssen. Wenn ich es nehme, fühle ich mich nach kurzen Nächten viel fitter, als hätte ich doppelt so lange geschlafen. Die Verkaufsrekorde von Smartsleep zeigen, wie gut es den Menschen hilft. Carsten Maschmeyer
Little Lunch. Hier ist es uns gelungen, einen langfristigen Markenwert aufzubauen. Es ist die bekannteste Marke aus „DHDL“ und hat als Start-up die meisten Auszeichnungen erhalten. Es war und ist extrem spannend, mit den Gründern zu arbeiten. Wir haben vor jeder Entscheidung immer sehr überlegt und auch die Listungen schrittweise vorangetrieben. Dabei haben wir für die Gründer und die Firma Raum für Entwicklung und Wachstum geschaffen. Trotz des bereits großen Erfolges sehen wir noch großes, weiteres Potential für Wachstum. Judith Williams
Mein bislang bester Deal ist Artnight. Es war übrigens auch mein erstes Löwen-Investment! Artnight führt als moderne Onlineplattform Menschen zusammen, die gemeinsam malen, backen oder Drinks mixen. Artnight schafft reale Gemeinschaftserlebnisse und das finde ich gesellschaftlich absolut nützlich und wünschenswert! Als die Gründer David und Aimee vor mir im Löwenstudio standen, da planten sie einen Umsatz von 20.000 Euro im Monat. 2019, nur zwei Jahre später, werden es voraussichtlich mehr als eine Million Euro pro Monat sein. Artnight ist jetzt in 65 Städten in sechs Ländern aktiv und erfolgreich. 20.000 Menschen sind jeden Monat auf Artnight-Veranstaltungen kreativ, treffen sich und schließen neue Freundschaften. Artnight beschäftigt heute 50 Mitarbeiter. Zusätzlich bekommen 250 Künstler bei Artnight einen fairen Zusatzverdienst. Der Unternehmenswert von Artnight hat sich seit meinem Investment mehr als verzehnfacht. Und die Expansion geht weiter, weil David und Aimee talentierte Unternehmer sind, die Artnight mit Professionalität, Fleiß und Augenmaß weiterentwickeln. Georg Kofler
Das in Kürze zu beantworten, ist schwierig, denn ich bin auf alle meine Gründer und ihre Produkte stolz. Deshalb freue ich mich auch so sehr, wenn wir gemeinsam Erfolge feiern können, bin allerdings sehr traurig, wenn das Produkt unsere Erwartungen nicht erfüllt, was leider auch vorkommt. Glücklicherweise können wir mehr Erfolgsgeschichten erzählen. Sehr erfolgreich laufen, um einige Beispiele zu nennen RUWI Multiharke, Abfluss-Fee, waschies, Meine Becherküche, Scuddy, Pook, Spooning Cookie Dough, Bataillon Belette, Parodont, Rokitta´s Rostschreck, smartsleep, Fugentorpedo und My Beautylight. Ralf Dümmel
Aktuell entwickelt sich Y Food großartig, sie sind – soweit ich weiß – das schnellst wachsende Start-up in der Geschichte von „DHDL“. Aber auch Ankerkraut, Little Lunch und 3Bears wachsen zu tollen Unternehmen heran. Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit der Entwicklung unseres „DHDL“-Portfolios. Frank Thelen
Am Dienstag startet auf Vox die sechste Staffel der erfolgreichen Gründer-Show “Die Höhle der Löwen” . Das Löwenrudel besteht in diesem Jahr aus Frank Thelen, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl, Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Judith Williams und – neu dabei – Nils Glagau. Auch die ersten Startups, die in der sechsten Staffel an Bord sind, sind inzwischen bekannt. Wir stellen die bisher bekannten neuen DHDL-Startups an dieser Stelle einmal gebündelt vor!
Startups, die wir bald bei #DHDL sehen
Everest Climbing Hinter Everest Climbing verbirgt sich eine rotierende Kletterwand. Das Startup verspricht dabei: “Everest ist die weltweit erste professionelle Kletterwand, auf der die Kletterstrecke nicht nur unendlich lang ist, sondern sich auch nie wiederholt”.
Jagua for You Bei Jagua for You handelt es sich um ein Hautgel, mit dem man sich temporäre Tattoos auf die Haut zeichnen kann. Diese ,sind leicht aufzutragen, halten bis zu zwei Wochen und lassen sich zu ohne Rückstände wieder entfernen.
Paudar
Hinter Paudar verbirgt sich ein pflanzliches Bratfett in Pulverform. “Es ist nicht nur hoch erhitzbar und leicht dosierbar, sondern reduziert auch lästige Fettspritzer. Wertvolle Nährstoffe bleiben erhalten und der Fetteinsatz wird minimiert – perfekt für die gesunde Küche mit Genuss!”, teilt das Startup in eigener Sache mit.
Renjer Renjer kümmert sich um Trockenfleisch von Wildtieren. Das Sortiment des Unternehmens umfasst derzeit Rentier-, Elch- und Hirschfleisch. Bisher ist Renjer aber nur auf dem skandinavischem Markt unterwegs.
Rezemo
Das Stuttgarter Unternehmen Rezemo setzt auf Kaffeekapseln aus Holz. “Wir revolutionieren die Kaffeekapsel und denken neu – nachhaltig und regional”, heißt es in der Selbstbeschreibung der Jungfirma.
Skills4School Mit der Skills4School Lern-App kann jeder lernen. Ein Lernalgorithmus ermittelt den individuellen Lernfortschritt und passt die Inhalte an, gleichzeitig kann sich die Klasse in der App über Übungen austauschen.
SofaConcerts
Das junge Unternehmen SofaConcerts bietet Privatpersonen die Möglichkeit Musiker zu buchen. “Bei der Buchung wird die Gage sicher hinterlegt und erst nach erfolgreichem Konzert an die Künstler ausgezahlt”, teilt das Startup mit.
Soummé Bei Soummé handelt es sich um ein Antitranspirant für Hyperhidrose-Betroffene. Darum geht es: “Novel Protection von Soummé enthält keinen Alkohol, keine Farbstoffe, kein Parfum und keine Parabene”.
Sphery Sphery kombiniert Gaming und Fitness. Beim Training mit dem ExerCube der Jungfirma absolviert der Spieler mit vollem Körpereinsatz diverse Games und durch die zusätzliche kognitive Herausforderung wird das Training zu einem ganzheitlichen Körper- und Gehirntraining.
Suncrafter
Bei Suncrafter geht es ganz Nachhaltigkeit zur Sache. Das Startup nutzt ausrangierte Solarpanels und baut daraus mobile Generatoren.
Vetevo Bei Vetevo geht es um “Tiergesundheit bequem für zuhause”. Darum geht es: “Als deutschlandweit führender Online-Anbieter für Tiergesundheit verhelfen wir Hunde-, Katzen- und Pferdebesitzern mit erstklassigen Leistungen und kompetentem Rundum-Service zu mehr Gesundheit und Lebensqualität”.
Wheelblades Wheelblades sind speziell angefertigte Kufen, die unter die Vorderräder eines Rollstuhls gesteckt werden und das Einsacken im Schnee verhindern sollen. Darüber hinaus können die Wheelblades auch bei einem Kinderwagen oder einem Rollator zum Einsatz kommen.